Weiterhin erforderlich absolute Souveränität bei aufbrausendem Wind und dem üblichen Ostseehack, dazu mittleren Komfort unter Deck Klo mit fester Tür, Heizung, Kühlschrank, Backofen. Die absolute Geschwindigkeit ist mir deutlich wichtiger als das Regatta-Rating, obwohl ich vermutlich mit so einem schnellen Boot dann doch (wieder) auch mehr Regatten segeln würde. Rein aus finanziellen Gründen würde ich gerne auch (überwiegend) bei Nicht-Laminaten bleiben, d.h. das Groß sollte nicht größer als 30 bis max 35m² sein
Die Boote, die sich in ihrer Form an den Mini und Class 40 Ocean Racern orientieren, funktionieren nur, wenn sie sehr leicht sind. Ein paar hundert Kilogramm zu viel können sich da wirklich dramatisch auswirken. Bei Pogo Structures gibt es deshalb immer wieder lange Diskussionen mit Kunden, die mit Sonderwünschen ihre Boote zu schwer machen wollen. (Habe ich von der Seite eines Kunden gehört, dem man seine Wünsche nicht erfüllen wollte.) Offensichtlich hat die Werft Angst, dass am Ende doch erzählt wird, sie würden langsame Boote bauen.
Und selbst wenn die Boote leicht sind, haben sie eine große benetzte Fläche, und brauchen viel Segelfläche. Du interessierst dich für den Größenbereich 10,50 bis 11 m, möchtest aber mit dem Großsegel für ein 9m Boot fahren. Das wird nicht passen.
Salona und J-Boats bauen auch relativ leicht, sind aber viel schlanker, und unempfindlicher gegen Übergewicht. Etwas gediegender, vielleicht etwas schwerer, aber vom Konzept ähnlich sind die Xen. Diese Boote fahren mit viel weniger Power gut bergauf, können dafür aufgrund des Gewichts und der geringeren Formstabilität nicht ganz so schnell bergab.
Irgendwo dazwischen findet sich die Sun Fast, die den breiten formstabilen Rumpf eines Ocean Racers hat (oder wenigstens in die Richtung geht), aber einen klassischen Kiel. Einen Tick gemäßigter der direkte Konkurrent von JPK. Beide Boote sind in die IRC Bewertung konstruiert, d.h. sie sind nicht exterm leicht, sie sind nicht extrem tief, und sie sind nicht extrem breit.
Auf der Boot hatte JPK einen etwas gemäßigteren Cruiser, mit dessen Interieur du vielleicht glücklich werden könntest. Für mich wäre das große Plus das schöne Cockpit mit Doppelpinne.
Wenn du schnell segeln willst, ohne dass jemand auf der hohen Kante sitzen muss, dann sind die Pogos, Djangos, Sun Fast und JPK die Boote, die direkt in diese Richtung konstruiert wurden. Den Schwenkkiel bekommst du nur für Pogo und Django. Beide versaust du, wenn du nicht bereit bist, mit etwas minimalistischem Interieur zu leben.
Bei RM habe ich bedenken, dass die von Anfang an zu schwer sind. Wie soll ein Boot mit diesem Rumpfkonzept mit so hohem Gewicht schnell sein? Ich glaube, die leben nur davon, dass sie so aussehen als ob.
Archambault macht übrigens auch schicke Boote, vom Konzept ein bisschen ähnlich wie J. Bei den Franzosen ist die A35 auch zum Cruisen beliebt, mir wäre da alles etwas zu klein. Die A35 hat Pinne, und die A40 gibt es auch mit Pinne. Und die ist ähnlich wie eine J-122, schnell und schlank. Allerdings nicht mit der auf der Boot gezeigten J-122 E zu vergleichen, die von der Innenausstattung dagegen ein Luxusboot ist.
Gruß, Till