Schon gut, wollte Dir nicht zu nahe treten,
Nur bietet die Kroatische Inselwelt eben neben jeder Menge toller Natur, guter Küche und meist netter Leute zwar die eine oder andere seemännische Herausforderung (z.B. die von Dir genannten Inseln, die u.U. die freie Wahl der Route ganz schön beeinträchtigen können). Aber Seegang, der mit einer als seegehend zu bezeichnenden Yacht gefährlich wird, gehört nicht dazu (wohl aber ggf. Btrandung, aber das ist ein anderes Thema, wir sprachen ja von freiem Seeraum).
Mit Ablandig meinte ich eigentlich vom Festland her wehend, d.h. die Welle hat keinen großen "Fetch" (Anlauf) und kann sich deswegen nicht so stark aufbauen wie auf offener See.
Keine Frage, die Welle kann dort äußerst unangenehm werden, aber gefährlich im Sinne, dass da eine technisch in Ordnung gehaltene halbwegs neue HanseBavJeanneau bei umsichtiger Schiffsführung ernsthaften Schaden durch Seeschlag nehmen würde, kann ich mir nicht vorstellen. Eher schon den Fall, dass ich das nicht aushalte (je nach Situation und deren Vorgeschichte).
Also bei allem Respekt (den ich vor
jedem Segelrevier habe), die gemeine Ostseewelle, die fiese Ijsselmeerwelle und mit Einschränkungen die Welle in Kroatien sind in der Regel nicht lebensbedrohlich.
Bei Mistral in der Straße von Bonifacio oder bei NW 7 in der Elbmündung sehe ich das anders. (Wobei auch diesen Situationen gemein ist, dass man da nicht einfach ablaufen kann)
Deshalb Zustimmung insoweit, als dass man ablaufen halt nur bei freiem Seeraum kann und der nicht unbedingt da ist, wenn man ihn braucht. Auch das hat den Gewässern in der deutschen Bucht den Namen "Mordsee" eingebracht.
Vor diesem Hintergrund möchte ich meine Bemerkung verstanden wissen: Wenn es in der Adria so pfeift, dass ich ablaufen muss, um das Schiff zu retten, dann ist mir der Stempel des Zöllners aber sowas von egal....
Wenn ich aber einfach von Starkwind überrascht werde und das Aufkreuzen deswegen beschwerlich wird, ja, dann verfluche ich meine schlechte Vorbereitung, beiße die Zähne zusammen und prügle den Dampfer zu seinem Heimathafen. Da bin ich dann selber Schuld. Da ich es ganz gerne sähe, wenn meine Familie noch öfter mit mir segelt, versuche ich dieses Szenario zu vermeiden, so gut ich kann...
Insofern sind wir vermutlich gar nicht so weit voneinander entfernt
Schöne Grüße,
Roman