Die Mittel zum Konsumieren sind begrenzt. Auch Arbeitgeber sagen sich, was das Gehalt ihrer Mitarbeiter betrifft: Geiz ist geil. In großen Teilen der Welt, in denen Marktwirtschaft durchgesetzt ist, reicht der Lohn nicht oder kaum für das Überleben der Beschäftigten. In der BRD, einer führenden Exportmacht, sieht es etwas besser aus. Aber auch hier gibt es Armut.
Privater Konsum ist nur EIN Teilbereich der Warenproduktion. Größter Kunde ist der Staat bzw. die öffentliche Hand (die sich mehr oder minder sinnvolle Dinge zulegen, wie zum Beispiel Infrastruktur, Atomwaffen, Universitäten, Häfen, Behörden, Krankenhäuser, Laubbläser, Raumfahrt, Justizwesen, Polizei usw.) sowie Geschäftskunden (die sich Produktionsmittel aber auch repräsentative Verwaltungsgebäude anschaffen). Firmen, also Geschäftskunden, sind, wenn sie überleben wollen, gezwungen laufend ihre Produktionsmethoden und -anlagen auf den neuesten Stand zu bringen und ihre Produktion zu steigern um nicht von ihren Konkurrenten vom Markt verdrängt zu werden. Es wird also immer mehr Kredit und Wachstum generiert. Da ist Konsum gefragt. Der Staat lebt von diesem Wachstum.
Privater Konsum ist nicht die Ursache dieser durchgeknallten Weltwirtschaft. Umgekehrt wird ein Schuh daraus: Würde sich die Produktion von Gütern an menschlichen Bedürfnissen orientieren, wären andere Parameter maßgeblich – wieviel, was und auf welche Weise produziert wird. Insbesondere wieviel menschliche Lebenszeit und Naturresourcen verplempert werden, würden sich die Leute genau überlegen. Es würde z. B. keinen Sinn machen, Wegwerfprodukte zu erzeugen.
Ich kann mich nicht daran erinnern, dass "Die Konsumenten", oder was auch immer wieder zu hören ist "Der Mensch", als handelnde Subjekte aufgetreten wären und das alles (selbstschädigend) bestellt hätten. Moralisch kann man den Menschen vielleicht vorhalten, dass sie die Dinge, wie sie sind, nicht sehen wollen und statt dessen "nur" opportunistisch ihren Vorteil suchen. Das gilt dann aber für die meisten von uns.