Hallo Frank,
die Geschichte gehört eigentlich in die Rubrik "Seglerlatein".
Da hast du aber noch mal Glück gehabt, in vielerlei Hinsicht.
Du hast eine Etap, die hat eine Seereling aus Alurohren und ausserdem das berühmte Etap-eigene zusätzliche Verstärkungsrohr direkt über Deck, was auch als Fussreling dient.
Ein VA-Relingsrohr hätte sicherlich mehr Hebelkraft auf die Relingshalter ausgeübt, das Alu ist einfach weggebogen und dann gebrochen. So wurde, so vermute ich zumindest, die GFK-Struktur nicht überbeansprucht.
Ich denke mal, die Teile bekommst du beim Yachthandel Hamburg, diese Firma versorgt ja, soweit ich weiss, die Etapeigner mit Ersatzteilen und hat ähnlich der Fa. Marina Team in Oldenburg, dem Dehler-Ersatzteillieferanten, von vielen Teilen Zeichnungen und Dokumentationen, so dass nachgebaut werden kann.
Zweifelsohne kann sich die Versicherung nicht querstellen, die Schuldfrage steht ausser Frage.
Zum Glück ist ja quasi Saisonende.
Das Versicherungsrecht in Holland unterscheidet sich allerdings teilweise gegenüber deutschem Recht, weswegen ich dir empfehle, einen Anwalt mit ins Boot zu nehmen.
Warum? Ich habe hier in Holland seeehr schlechte Erfahrung gemacht:
Mir ist in Holland in der Nähe von Appeldoorn 2012 ein Auto in den Trailer reingefahren. Ich stand am Stauende. Ergebnis des Unfalls: Ein Loch im Rumpf meiner damaligen Dehlya 22, die Lichtleiste vom Trailer abgefahren, eine Bootsstütze vom Trailer abgebrochen, Urlaub im "Ar..." Ich habe das Boot dann notdürftig gesichert und bin nach Hause gefahren, dass war trailertechnisch grenzwertig, hat aber geklappt.. In Arnsberg bei der Fa. Kordt habe ich dann das Boot reparieren und in Gladbeck den Trailer reparieren lassen. So gingen zig Stunden an Fahrzeit drauf, einige zusätzliche Tage Urlaub für die Verbringung von Auto, Boot, Trailer etc. Diese ganzen "Zeitkosten", Fahrtkosten etc hat die holländische Versicherung alle nicht gezahlt, weil sie nach holländischem Recht nicht abgedeckt sind.
Ich habe alles vorgestreckt, um die Saison nicht platzen zu lassen, gut wenn man ein finanzielles Polster hat. Als dann alles fertig war, die Rechnungen eingeschickt waren, hat sich die holländische Versicherung vieeeeeel Zeit gelassen und immerwieder vertröstet. Nach einem 3/4 Jahr hatte ich die Faxen so dicke, dass ich die Sache einem Anwalt gegeben habe. Erst danach wurde gezahlt, ohne die aufgewendete Zeit und Fahrtkosten zu berücksichtigen. Mein Anwalt hat mir die Sache dann bestätigt. Diese Kosten sind in Holland nicht von der Versicherung nicht gedeckt.
Eigentlich ein Witz.
Viele Grüsse
Uli
Segeln ist die schönste Art und Weise, 100 Euro Scheine in der Luft zu zerreissen