Display MoreAngemessen finde ich das gar nicht (im Vorfeld wurde eine Zeitstrafe ca. 5 min avisiert).
Man sieht das Unglücksmanöver ganz gut auf dem Video des Starts; klar WOXI hat regelwidrig gehandelt und hätte unbedingt zwei Kreise fahren müssen (diese Unterlassung wurde WOXI letztlich zum Verhängnis)..
Dennoch, keiner kann behaupten, dass durch das kurze Ausweichmanöver seitens Comanche diesem Boot eine ganze Stunde genommen wurde.
Insgesamt alles ungerecht und abgekartet. Für mich persönlich zählt dieser erschlichene Sieg von Comanche nicht. Ich denke, das wird noch mächtig Zoff, nicht nur in AUS, geben.
Bei einem Regelverstoß, der anschließend in einem Protest endet, geht es auch nicht darum die durch das Ausweichmanöver verlorene Zeit wieder gutzumachen. Dafür sind allein die Strafkringel da. Die Chance hat WO verpasst.
Die Grundlage der nachträglichen Bestrafung zieht sich aus den RRS Regel 44 (720 Grad Penalty = 2 Kringel - sofern der vermeintliche Regelbrecher glaubt eine Regel gebrochen zu haben) und die damit verbundene SI's (sailing instructions).
Letztere erlaubt es dem Protestcommittee von einer Disqualifikation (die einzig mögliche Bestrafung, wenn die SI's nichts anderes vorsehen) abzusehen (in lieu of disqualification).
SI Paragraph 20.1b sieht in dem Fall eine Mindeststrafe von 5 Minuten vor. Nur das Protestcommittee allein entscheidet letztendlich über die Höhe der Bestrafung. Die Gewichtung und damit die Höhe der Strafe wird idR einstimmig getroffen und hat sicherlich nichts mit "abgekartet" zu tun.
Mit dieser Behauptung tust Du allen Schiedsrichtern, die allesamt ehrenamtlich und doch extrem professionell sind, keinen Gefallen.
Zusammengefasst: Hätte WO die Strafkringel zeitnah gemacht, wäre alles gut. Dadurch, dass sie entschieden haben keine Strafrunden zu absolvieren, haben sie sich selbst der Gefahr einer Disqualifikation ausgesetzt. Darauf zu hoffen, dass das PC nur die Mindeststrafe von 5 Minuten ausspricht, finde ich schon sehr vermessen und unprofessionell bei dem, was bei solch einem Rennen auf dem Spiel steht.
Nimm es sportlich, so wie Mark Richard es letztendlich auch getan hat