Moin, Ihr Lieben!
Der Titel sagt es schon: Es geht um bummelig 350 Arbeitsplätze, auch den meinen, dazu um fast 400 Jahre Schiffbautradition, die wegen der zunehmenden Verschlickung der Nebengewässer der Elbe in Gefahr sind.
Diese Verschlickung, die Elbsegler unter Euch wissen das, ist eine Folge der Veränderung der Strömungsverhältnisse infolge der immer tiefer ausgebaggerten Fahrrinne der Elbe zugunsten des Hamburger Hafens. Alle Anlieger der Elbe und ihrer Nebenflüsse - ganz gleich ob Wirtschaftsbetriebe oder Segelvereine - haben damit zu kämpfen.
Unser Hafenbecken ist mittlerweile so voll, dass wir ernsthaft Probelme haben, unseren jüngsten Neubau (ironischerweise ausgerechnet ein Bagger für die Plfege der Elbfahrrinne, jaja, Karma is a bitch!) überhaupt zu Wasser zu bringen.
Im Winter dürfen wir aus Hochwasserschutzgründen nicht baggern, weil sich dann Schlick unter dem Estesperrwerk ablagern und damit eine Schließung im Fall einer Sturmflut verhindern könnte, sagt die Deichbehörde. Im Sommer dürfen wir nicht baggern, weil dann die Wachtelkröte in diesen wertvollen, von hübschen Stahlspundwänden geprägten Randbereichen der Elbe ihren Laich ablegt, sagt die Umweltbehörde. Ungünstigerweise finden das Ende des Winters der Deichbehörde und der Sommeranfang der Umweltbehörde mehr oder weniger am gleichen Tag statt, so dass wir überhaupt nie mehr baggern dürfen.
Unser Owner verhandelt gerade darüber, die FSG zu kaufen, was toll wäre, wenn wir dann vereint mit den Flensburger Kollegen zu neuen Ufern aufbrechen könnten, aber für uns natülich andererseits eine mehr als unagenehme Situation wäre, wenn unser Standort nicht weiter betrieben werden können sollte - ob er dann die doppelte Belegschaft braucht?
Was wir daher im Augenblick gut brauchen können, ist ein wenig Eurer Unterstüzung. Wenn Ihr wie wir der Meinung seid, dass der Schiffbau in Deutschland mehr als nur Kreuzfahrer, Yachten und Fregatten hervorbringen soll - im Augenblick bauen wir neben dem genannten Bagger noch eine Fähre am Bodensee, eine Fähre für Norderney und einen Eisbrecher für Russland - dann könnt Ihr uns unterstützen, indem Ihr hier Eure Stimme abgebt:
Wir hoffen, dass wir mit Eurer tatkräftigen Unterstützung der Politik deutlich machen können, dass man die Wirtschaft auch zwei Nummern kleiner retten kann. Es muss nicht immer der Einstieg für Milliadren von Euro sein - wir wären schon glücklich, wenn ein paar Dinge überhaupt möglich gemacht werden.
Weitere Links:
Werft
kein neues Problem: Hamburg für die Elbe, 2014