Dyneema-Vorlauf am Spifall gebrochen - Ersatz?

  • derJakob:


    da sind wir wieder bei der Ausgangslage: Spleiß intakt, Bruchstelle nicht sichtbar geschädigt, auch kein glatter Schnitt.


    Dyneema schneide ich mit einem Keramikmesser- vom Kaffeausrüster :winking_face:

    Lee-ho!


    Henning

  • Nur zum Verständnis an den TE:
    Du hast ein Fall, und einen Rest gespleisstes Tauwerk an dem sich noch der Fallschäkel(Tauwerk mit intaktem Tackling befindet), beides noch vorhanden, da ja nach dem Spleiss gerissen, kannste mal ein Photo einstellen ?

  • Moin HeikeS.:


    ein Foto habe ich nicht, habe allerdings auch am Corpus delicti die Spuren verwischt, um mir den Spleiß im Inneren noch einmal anzusehen. Alles top.


    Ich habe auch nicht versucht, das Rad neu zu erfinden. Brummel Lock-Spleiß, Befestigung am Schäkel i.S.e. Ankerstichs.

    Lee-ho!


    Henning

  • Alles sehr merkwürdig. "Eigentlich" sollte das halten, die Bruchlast ist groß genug. M.E. muss es irgendwo gescheuert haben, sonst hätte das Fall gehalten.


    Wenn ich es richtig verstanden habe, dann hast du einen Fallenkasten und einen Stehblock. Wenn der Bruch 20 cm vom Schäkel entfernt war - wo befand sich die Stelle dann im Top? Ist sicher nicht ganz einfach, aber war der Spi ganz oben? Oder noch mit etwas "Luft"? Dann wäre möglicherweise der Stehblock das Problem, nicht der Fallenkasten.


    Grüße
    ruhrpottegler

  • Moin ruhrpottsegler:


    richtig verstanden. Vor dem Spleiß sitzt noch eine Stopperkugel, wenn die am Block anschlägt, fiere ich wieder ca. 15 cm. Ich denke mittlerweile auch, dass ich mir den Block nochmal genauer ansehen müsste.


    Noch mal hoch :loudly_crying_face:

    Lee-ho!


    Henning

  • Ich habe auch schon Dyneema durch Scheuern geschädigt. Das ist ganz ganz deutlich erkennbar.


    Das das ohne erkennbaren Grund einfach reißt, finde ich mysteriös. (will das damit als Fakt nicht in Frage stellen). Soweit ich das weiß, wird Dyneema auch nicht nennenswert durch UV Licht/ Sonne geschädigt.

  • Soweit ich das weiß, wird Dyneema auch nicht nennenswert durch UV Licht/ Sonne geschädigt.


    War/ist auch mein Kenntnisstand. Deutliche Scheuerspuren waren bis zuletzt nicht sichtbar. Verbuche es mal unter S*it happens, wechsele den Stand-up-Block und für diese Anwendung auf Kern-Mantel-Tauwerk.

    Lee-ho!


    Henning

  • Wie verhält sich der Stehblock bei seitlichem Fallzug, z. B. auf einem Halbwindkurs?
    Das Fall soll sauber über die Rolle geführt werden und nicht über die Wangen des Blockes schamfilen.


    Was wir hier nicht beurteilen können ist ja: Bruch durch schamfilen oder Bruch durch Überlast?


    Und was ich auch noch nicht begriffen, aber möglicherweise überlesen habe: Bruch durch Bruch oder Bruch durch gelösten Spleiss?


    Drei mögliche Szenarien, jedes erfordert eine andere Maßnahme.


    Gruß
    Andreas

  • Wozu fierst Du das Fall wieder ? Damit baust Du doch direkt eine Schamfielmöglichkeit ein, denn wenn Du oben gegen die Kugel gegensetzt, dann arbeitet da auch nichts mehr. Wenn Du das Vorliek entlasten willst, dann bitte unten an der Tackline.


    richtig verstanden. Vor dem Spleiß sitzt noch eine Stopperkugel, wenn die am Block anschlägt, fiere ich wieder ca. 15 cm. Ich denke mittlerweile auch, dass ich mir den Block nochmal genauer ansehen müsste.

  • Wie verhält sich der Stehblock bei seitlichem Fallzug, z. B. auf einem Halbwindkurs?
    Das Fall soll sauber über die Rolle geführt werden und nicht über die Wangen des Blockes schamfilen.


    Das müsste ich mir ansehen. Ist aber eine Selden-Konstruktion und von daher gehe ich nicht von einem Systemfehler aus.


    Was wir hier nicht beurteilen können ist ja: Bruch durch schamfilen oder Bruch durch Überlast?


    Die Kardinalfrage: bis zum letzten Aufheißen keine wesentlichen Abriebspuren, bei Überlast und gesundem Fall würde doch wohl eher der Block wegfliegen o.Ä.


    Und was ich auch noch nicht begriffen, aber möglicherweise überlesen habe: Bruch durch Bruch oder Bruch durch gelösten Spleiss?


    Spleiß ist intakt mit im Bach gelandet.




    Wozu fierst Du das Fall wieder ? Damit baust Du doch direkt eine Schamfielmöglichkeit ein, denn wenn Du oben gegen die Kugel gegensetzt, dann arbeitet da auch nichts mehr. Wenn Du das Vorliek entlasten willst, dann bitte unten an der Tackline.


    Die reine Lehre sagt ja, Fieren des Falls begünstigt die Rotation des Segels nach Luv. Allerdings leuchtet dein Argument natürlich auch ein.

    Lee-ho!


    Henning

  • Die Lehre sagt - weniger Spannung auf dem Vorliek - das kann man sowohl oben wie unten einbauen, wobei ... Du nicht möchtest, dass bei etwas vorlicher einfallendem Wind das Segel oben "weg weht" sondern besser unten. Und 15cm ist way-too-much - jedenfalls bei den Windwinkeln die ich so fahre ... Aber das kann bei Dir natürlich anders sein.


    BTW - Du schildertest etwas von Sonnenschuß. Da bist Du - nehme ich an - sowieso nicht sonderlich tief gefahren (wo die Rotation notwendig ist) und da möchtest Du eher mehr Spannung auf dem Vorliek und kein Herumgegeige des Spis - sprich möglicherweise hast Du Dir den Sonnenschuß auch damit selbst eingefangen - wenn Du nicht an der Grenze der Bav gefahren bist.


    Ach ja - 5mm Dyneema ist schon recht dünn - wir fahren auf der R33 ein 8mm Liros Racer Fall - das hat ( glaube ich ) einen 6mm Kern. So etwas Sicherheit ist ja auch nicht blöd ...


    Die reine Lehre sagt ja, Fieren des Falls begünstigt die Rotation des Segels nach Luv. Allerdings leuchtet dein Argument natürlich auch ein.

  • Ok, aber es verdichtet sich doch.
    Das abgelassene Fall lässt verstärktes Pendeln am Topp zu; wenn ich (diesmal) vollständig gelesen habe, entspricht der abgerissene Teil möglicherweise der abgelassenen Fallänge.
    Deutet auf den Block hin, der sich möglicherweise unter unglücklichen Umständen auch mal verkanten könnte; 5mm Materialstärke sind dann schnell durch oder substanziell geschwächt.


    Abhülfe könnte also sein, Fall künftig nicht so weit ablassen oder tatsächlich mit aufgesetztem Ball ganz oben fixieren (machen wir auch so) und etwas stärkeres Material oder eine partielle Ummantelung wählen, an der mögliches Schamfilen rechtzeitig vor dem Bruch erkennbar ist. Das wären dann überschaubare Maßnahmen; letztere wäre vielleicht sogar entbehrlich.


    Gruß
    Andreas

  • Liros Herkules nehme ich für Schoten.
    Für Fallen habe ich einen günstigen Rigger vor Ort beauftragt, weil ich auch vom Draht und den zu kleinen Rollen im Topp wegwollte. Nun hab ich 8mm Dyneema, das passt gut.

    Einmal im Leben möchte ich ein Folkeboot haben!

  • Naja, eines haben wir noch gar nicht thematisiert.
    Für Groß- und Genuafall verwenden wir Dyneema, denn diese Segel sollen natürlich durchgesetzt werden können.
    Am Spi/Genni jedoch nicht; im Gegenteil ist es von Vorteil wenn die Kräfte plötzlich einfallender Böen durch etwas Reck abgefedert werden.
    Für dieses Fall haben wir bewusst kein Dyneema genommen.


    Gruß
    Andreas

  • Der von Quallenschubser angesprochene Effekt, dass Dyneema keine Lastspitzen absorbiert und bei dynamischen Lasten "schnell" reißt ist bei Bergsteigern bekannt und z.B. hier anschaulich dargesellt: https://www.youtube.com/watch?v=SY12o2FxjpU
    Falls der Spi nach dem Abfallen in der nächsten Bö mit einem Schlag aufploppte, kann das die Ursache für eine Überlast sein.