Gibt es sowas wie Flüssigdichtung fûr den Septiktank?

  • Problem:
    Tank aus Niro wurde dieses Jahr noch nicht benutzt und enthält nur einen kleinen Rest Spülwasser. Nun gibt es plötzlich ein Rinnsal, das seinen Ursprung natürlich auf der unzugänglichen Seite hat. Zum Ausbauen des Tanks muss das halbe Boot demontiert werden.
    Das Loch kann nicht groß sein. Ich vermute eine Pore in der Schweißnaht.
    Idee: Wundermittel einfüllen, etwas warten und das Problem ist beseitigt.


    Gibt's sowas?

    Gewendet wird erst, wenn die Möwen am Strand auffliegen :winking_face:

  • Scotch Clad 776. Damit habe ich Kraftstofftanks in Leichtflugzeugen von innen beschichtet. Das ist gut beständig gegen fast alles. Die Tanks konnten allerdings in jede Richtung gedreht werden. Aber eine ordnungsgemäße Reparatur geht
    sicher anders. Wenn Du die Stelle ausmachen kannst wäre auch ein gezielter Körnerschlag neben dem Loch hilfreich.
    Ich würde trotz des Aufwandes ausbauen und schweissen.

    Viele Grüsse


    Dieter

  • Moin,
    gibt es denn eine Reinigungsöffnung, wo Du mit der Hand hinein greifen kannst. Falls nein, wie willst Du denn mit dem "Wundermittel" das Loch erreichen?? Du weißt doch vermutlich nicht, auf welcher Höhe sich das Loch im Tank befindet?
    LG Curt W.

  • Hallo "AndersHamburg",
    für Autokühler gab/gibt es s.g. "Kühlerdicht"-Mittel. Das sind flüssige Mittel, die an der Luft fest werden. Ich weiß von Kühlwasser-Rohrleitungen, die mussten das ganzes Jahr durchgehend in Betrieb sein. Hier wurde in den Kühlkreislauf zerhackte Putzlappen, feine Holzspäne mit Latex zugegeben. Wenn die Undichte am Tankboden ist, könnte Latex helfen.


    Reinhard

    Keiner und Nichts kann mich enttäuschen.
    Nur meine Erwartungen vermögen das.

  • curt55:
    Inspektionsöffnung gibt es, reingreifen geht nicht, da müsste ich einen flexiblen Arm haben oder den Tank ausbauen. Was reingiessen geht aber.
    Loch muss unten sein - wie gesagt nur Restwasser das beim Absaugen nicht erreicht wird. Geschätzt 1 cm hoch.

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  • Halten wir die bisher bekannten Tatsachen zu dem Loch im Grauwassertank doch mal zusammen:
    1. Das Loch kann nur klein sein;
    2. das Loch muß im unteren Bereich sein;
    3. das Loch ist auf der Seite, die zur Außenhaut zeigt;
    4. es steht Restwasser im Tank;
    5. das Boot ist auf Langfahrt (unterwegs oder im Hafen?);
    6. das Loch ist durch das Mannloch NICHT erreichbar.


    Darum würde ich eine Mischung aus Zement und Kali-Wasserglas empfehlen. Den Tank weitestgehend leeren, die Mischung anrühren, auf Lage gehen (es muß mind. für 6h dann auch so bleiben), die Mischung einfüllen und aushärten lassen.


    Wieviel gebraucht wird, hängt dann doch von der Größe des Tanks und der Höhe des Lecks ab, weil ja (bei Lage) die gesamte tiefe Kante bis über das Loch gefüllt werden muß.


    Grüß, christian

    "Nach vorn geht mein Blick, zurück darf kein Seemann schau'n!" (La Paloma, Hans Albers)

  • Ist der Abfluss nicht auch unten? Ggf sollte man den im Blick behalten (Schlauch ab und Stopfen) wenn man den Tank ausbetoniert.

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  • Nein, der Tank hat unten keinen Abfluss. Er wird über ein Steigrohr geleert.


    Ich habe noch eine Vermutung, warum das Leck jetzt bei sauberen Tank auftaucht: Sonst wird es von Dreck und Klopapierresten dicht gehalten.

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  • Angeregt durch einen anderen Treat habe ich überlegt, dass mir Tapetenkleister helfen könnte. Der dichtet zwar nicht das Leck, bindet aber das Restwasser soweit, dass es nicht mehr ausläuft. Im Winterlager müssten sich die Reste dann durch einweichen entfernen lassen, damit der Tank geschweißt werden kann.


    Benutzen kann ich den Tank aber wohl diese Saison nicht.


    Was haltet Ihr davon?

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  • Hallo zusammen,


    Ich mache diesen Thread wieder auf, da ich den Tank jetzt im Winterlager inwischen ausgebaut habe.
    Die Sache mit dem Tapetenkleister hatte etwas geholfen - es leckte weniger.


    Inzwischen habe ich am Tank mindestens 2 Lecks lokalisiert. Eins in ca. 10 cm Höhe hat sich wohl wieder dicht gesetzt. Eins wie vermutet unten . Beide Lecks an den Schweißnähten.


    Der Tank liegt jetzt beim Schlosser. Meine Idee alle Nähte nachzuschweißen fand er nicht gut, da er Verzug befürchtet.


    Es ist erkennbar, dass alle Schweißnähte von Innen rostig sind, da sie nicht passivert wurden (nur von Außen). Man kommt halt schlecht ran.
    Meine Sorge ist, dass der nachgeschweißte Tank nach einiger Zeit an einer neuen Stelle leckt.


    Was kann man tun um das zu verhindern?


    Für große Öltanks gibt es eine Innenauskleidung mit einer Kuststoffblase. Eigentlich gut, aber für kleine Tanks habe ich kein Angebot gefunden Hat da jemand einen Tipp?


    Weiter oben hatte NC35 den Tipp mit einer flüssigen Innenbeschichtung gegeben. Hat jemand damit Langzeiterfahrungen im Fäkalientank? Welche Vorbehandlung wäre erforderlich - Entrosten, Anschleifen Entfetten? Alles durch die 100mm Inspektionsöffnung nicht so einfach.


    Auch hier freue ich micht über Tipps.

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  • Mein 25 Jahre alter Edelstahl Fäkalientank ist in 1A Zustand.
    Wieso ist deiner so schlecht?


    Ich kenn das bei Edelstahlschweißen, das die danach für einen Tag in die Beize gelegt werden. Dann wird´s schön blank.
    Beize kann man so kaufen, also würde ich an deiner Stelle den Tank mit Beize füllen und dann wird er innen schön sauber und blank.
    Dann kann man die Schweißnähte erkennen.


    Ansonsten, ein guter Schweißer und Edelstahlverarbeiter, der kann das auch ohne Verzug schweißen.
    Allerdings müßten dazu die alten Nähte weg, wenn diese nichts taugen.
    Aus Schlecht wird mit überschweißen nichts gutes.


  • Jetzt, wo der Tank ausgebaut wurde, kann er doch als Modell für einen neuen dienen. Den Tank in Kunststoff neu bauen lassen.

    Gruß

  • Hallo "AndersHamburg",
    kein Schweißer auf dieser Welt und auch kein Außerirdischer wird dir deinen Tank nachschweißen können, ohne zusätzliche Spannungen bzw. Verwerfungen einzubringen.
    Durch das Pilgerschritt-Schweißverfahren, können Verwerfungen/Spannungen gemildert werden aber nicht verhindert werden.
    Die Öffnung im Tank (D=100 mm) verhindert eine brauchbare Innenauskleidung.
    Tapetenkleister ist das denkbare ungeeignete Dichtmittel. Der Kleister ist wasserlöslich. Wie denn sonst löst man alte Tapete von der Wand.
    Ich würde dem Schweißer vertrauen. Er hat einen Blick für mögliche Undichten an der Schweißnaht. Meist sind es Endkrater, die beim Beenden des Schweißvorganges entstehen. Die kann man durch Nachschweißen schließen. Die kann man in der Not (ohne Schweißer) auch mit einem "abgerundeten" Körner zustemmen.


    Reinhard

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    Nur meine Erwartungen vermögen das.

  • ohlson38 hat es doch genannt: einen Kunststofftank als Ersatz. Warum an dem alten Teil rumschweißen mit der Gefahr, dass es nächstes Jahr woanders leckt? Vielleicht findet sich ein Kunststofftank der paßt, das wäre die preiswertere Lösung als einen nach Mass herstellen zu lassen. Und Du sparst Gewicht.
    Ich habe das letztes Jahr so gemacht.


    Gruß Odysseus

  • Es gibt von Bredderpox einen Gießharz, der sogar lebensmittelecht ist mit Zertifikat. Wir haben den in unserem Frischwassertank angewendet, gleiche Problematik mit poriger Schweißnaht. Die tritt bei Dünnblech garnicht so selten auf. Seit fast 10 Jahren pottdicht. Vorbedingung: Der Tank muß innen blitzsauber sein, sonst haftet das Harz nicht dauerhaft.
    Für ein Fäkalientank würde ich, wie die Vorredner schon empfehlen, einen Kunststofftank vorziehen.
    Gruß Niels

    Segelt so lange Ihr könnt!