Halterung Autopilot / Kleben / Laminieren / SF Schwarmwissen

  • Moin zusammen,


    ich möchte unserem Boot einen neuen Autopiloten spendieren.
    Es soll ein Raymarine EV-200 mit Linearantrieb werden (derzeit EV-100).
    Nun stellt sich die Frage, wie ich den Antrieb auflagere.


    Ich muss eine Art Brücke zwischen letzem Schott (Fußende Stb-Achterkoje) und Heckspiegel bauen.
    Geplant habe ich folgendendes:
    a) Hartholz-Klotz etwa 60x80x200 an Schott Schrauben, zusätzlich mit kleben.
    c) Hartholz-Klotz etwa 60x80x250 an Heckspiegel kleben, zusätzlich überlaminieren (In meinen Augen die "problematische" Stelle!)
    d) Traverse aus Alu 100x12x ca.500 (flach gelegt) als Verbindungselement, in 100x12 große Nuten auf Oberseite der Klötze einlegen, mit jeweils 3x M8x100 verschrauben.


    Fragen:
    Ist das nachvollziehbar? Vorschläge? Tips? Womit kleben? Pantera (welches??) oder Epoxy? Überlaminieren notwendig?


    Edit: Heckspiegel ist aus GFK, Schott aus Holz

    • Official Post

    Moin,


    ich habe genau so eine Brückre, allerdings grösser für meinen AP eingebaut. Am Schott nur geschraubt, am Heck eine Platte eingeklebt und dazwischen die Auflageplatte eingelegt und nur verschraubt, damit das demontierbar bleibt. Bilder und Zeichnungen dazu findest Du auf meinem Blog unter " Technik"
    Gruß Klaus

  • Moin Klaus,


    danke für die Antwort. Das war ja eine ähnliche Herangehensweise bei Dir, wenn auch etwas anders ausgeführt, da Du den Jefa Drive hast...
    Womit hast du denn geklebt? Oberflächenvorbereitung?

    • Official Post

    Moin Klaus,


    danke für die Antwort. Das war ja eine ähnliche Herangehensweise bei Dir, wenn auch etwas anders ausgeführt, da Du den Jefa Drive hast...
    Womit hast du denn geklebt? Oberflächenvorbereitung?


    Moin,


    soweit ich weiß, ist das Epoxi. Den Teil habe ich von einem Bootsbauer machen lassen, da ich a) bei GFK-Arbeiten immer so rumsaue und b) das Boot zu der Zeit noch soweit weg war, dass ich nicht ein weiteres Wochenende mit basteln vertun wollte. Alle anderen Verbindungen sind nur geschraubt, d.h. bis auf die Platte an der Heckwand kann man alles wieder demontieren. Bei meinem recht neuen Boot habe ich immer vor Augen, dass sich während des Lebenszyklus tech. viel verändern kann und man die Halterung irgendwann so nicht mehr benötigt.


    Gruß Klaus

  • Danke für die Antworten.
    Ich werde die Klötzchen und die Alu-Traverse zu Hause vorfertigen und dann nur vor Ort anpassen und einkleben.
    Hadere nur noch mit mir, ob mit Polymer Kleber oder Epoxy...

  • Ich teile ja vielmehr die Meinung von Klaus13, dass man auf die Rückbaubarkeit der favorisierten Lösung achten sollte, da sich insbesondere die angebotenen Produkte im Yachtbereich doch eher zu einer nicht zu langen Nutzungsdauer neigen.
    Mir ist auch die technische Notwendigkeit der "Brücke" als alleinige Lösung nicht deutlich geworden. Bilder des Raumes würden (für mich) die Möglichkeit andere Vorschläge zu unterbreiten erhöhen. Aber wenn du schon bei der Auswahl des Klebers bist, dann viel Erfolg.

  • 4te Variante mit Schwerpunkt auf Rückbaubarkeit, ein Hilfsrahmen aus Nadel-/Konstruktionsholz, der formschlüssig passt und mit ein paar Klecksen Silikon gegen Wackeln oder Verrutschen gesichert wird.

  • lelyboot: Für Vorschläge bin ich immer offen, das soll hier keine abgeschlossene Diskussion sein.


    Hier gibts es einige Bilder eines Schwesterschiffes:
    https://forums.sailboatowners.…autopilot-options.189447/
    Da ist der Antrieb nur an das Schott geschraubt. Kann man machen, aber ob man die Hebelverhältnisse damit vernünftig abgebildet bekommt, da wäre ich mir nicht so sicher.
    Bei "meiner" Version mit der Traverse würde der Antrieb rechtwinklig zur Mittschiffsachse liegen und die Halterung am Ruderquadrant könnte dementsprechend symmetrisch gestaltet werden.

  • Danke für die Bilder, die doch zumindest für mich deine Einbausituation gut illustrieren. Bisher dachte ich, das nur auf der HR31 recht enge Platzverhältnisse sind und man lange tüfteln muss, um eine geeignete Montagemöglichkeit zu finden.
    Ich habe mich vor allem von den möglichen Kräften des Linearantriebs zum Legen des Ruders leiten lassen, um das Gegenlager, also die Befestigung des Adapters des Linearantriebs sicher zu dimensionieren und gleichzeitig die Rückbaubarkeit zu behalten. Dabei kam mir zugute, dass HR Deck und Rumpf miteinander verschraubt hat und ich diese Verschraubung für eine Grundplatte zur Aufnahme des Adapters "mitbenutzen" kann und auch alles wieder demontierbar habe. Diese Möglichkeit erkenne ich auf den Bildern nicht.

    • Official Post


    Hier gibts es einige Bilder eines Schwesterschiffes:


    Moin, die Bilder zeigen eine gewagte Konstruktion, da der Angriffspunkt am Hebel des Ruders völlig asym. zu sein scheint. Zu Deiner Traverse. Wenn Du die Möglichkeit hast, den AP an die Rückwand des Hecks zu verschrauben, entweder durchgebolzt oder auf ein vorher aufgeklebtes Holz geschraubt, dann mach' das. Es spielt nämlich überhaupt keine Rolle, wie der Antrieb zu Deiner Schiffsachse steht. Wichtig ist nur, dass er bei Mittelstellung des Ruders rechtwinklig am Hebelarm angreift. Das geht allerdings nur, wenn Du den Hebelarm beliebig auf der Ruderwelle anordnen kannst, denn parallel zum Ruder steht der dann natürlich nicht. Ich habe jetzt nicht auf dem Schirm, ob Du den Ruderquadranten nutzen willst oder ein extra montierter Hebelarm in Frage kommt. Aber auch der Ruderquadrant bietet ev. die Möglichkeit, den Angriffspunkt des Antriebs korrekt zu montieren. Der Bastelei, die da auf den Bildern zu sehen ist, stehe ich allerdings skeptisch gegenüber.


    Gruß Klaus

  • Es spielt nämlich überhaupt keine Rolle, wie der Antrieb zu Deiner Schiffsachse steht. Wichtig ist nur, dass er bei Mittelstellung des Ruders rechtwinklig am Hebelarm angreift.


    Da habe ich bißchen Zweifel, ob es wirklich richtig ist, wenn der Antrieb bei Mittelstellung rechtwinklig steht. Wichtig ist doch eher, dass er in den beiden Endlagen den jeweils gleichen Winkel zum Hebelarm hat. Und dafür muss er in Mittelstellung ein wenig "angewinkelt" stehen. Jefa hat das bei den Einbauhinweisen für ihre Antriebe ganz gut dargestellt, das Prinzip ist beim Raymarine-Antrieb dasselbe. Hier der Link zu den Jefa-Hinweisen (dort unter "Correct mounting relative to the rudder stock":


    https://www.jefa.com/steering/products/drives/linear.htm

  • Raymarine sagt in der Einbauanleitung in Mittelstellung 90° zum Hebelarm. Ist gerade auch mein Problem.


    Ja ich weiß. Aber die Darstellung von Jefa, mit diesem kleinen "Anstellwinkel" in der Mittelstellung, macht für mich mehr Sinn. In der Jefa-Skizze sieht man gut, dass die Winkel dann in beiden Endlagen gleich sind. Wäre der Antrieb in Mittelstellung tatsächlich rechtwinklig eingebaut, wäre das nicht so.


    Ich hab mich gerade im Winter damit beschäftigt, weil ich da auch einen Raymarine Linear-Antrieb eingebaut hab. Ich hab den ein klein wenig angewinkelt eingebaut, so wie von Jefa empfohlen, und das funktioniert prima.

  • Ich vermute, dass Raymarine sich überlegt hat, dass es in Mittelstellung ganz gut wäre, wenn der Kraftvektor des Antriebs tangentiell zum Bewegungskreis des Anschlagpunktes angreifen würde. Ich hab mal ein Bild gemalt um zu zeigen, was ich meine. Allerdings ist er das halt auch nur in der Mittelstellung, sonst nirgends.

  • Offensichtlich liegen hier Jefa und Raymarine mit ihren Anweisungen zum korrekten Einstellen auseinander. Es geht aber um das korrekte Einstellen eines Raymarine Antriebs und eigentlich noch vielmehr um eine geeignete Aufnahme des Linearantriebs bei Fabian02.
    Fabian02: Wann willst du denn den Einbau realisieren?

    • Official Post

    ....Wichtig ist doch eher, dass er in den beiden Endlagen den jeweils gleichen Winkel zum Hebelarm hat....


    Moin,


    das ist richtig und man kann jetzt lange malen und zeichnen um darauf zu kommen, dass ein geringer Offset nur zur einem sehr kleinem Unterschied in der Ruderlage führt*. Worauf ich hinaus wollte ist, dass Du die Längs-Achse der Antriebs auch 60 Grad zur Längsachse des Bootes haben kann, solange Du den Hebelarm auf der Ruderachse um 30 Grad schwenkst. Damit erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass Du einen passenden Befestigungspunkt im Rumpf findest, ohne eine Brücke o.ä. zu bauen.


    *Am Ende ist es dem AP sogar egal, wenn er wg. eines asym Einbaus z.B. auf Stb einen "etwas" längeren Weg steuern muss, als nach BB. Er versucht den Kurs zu halten, dabei steuert er nicht xy Grad des Winkels Deiner Ruderachse, sondern soviel, bis der Kurs wieder passt. Ob das in der einen Richtung 5,5 Grad und in der anderen 6,0 Grad wären, ist ihm nach meiner Erfahrung gleich. Zu groß darf der Unterschied natürlich nicht werden, da ein AP ja auch lernt, wie schnell/stark es gegensteuern muss und das lernt er sicher nicht für BB und Stb unterschiedlich.


    Gruß Klaus