Bei Booten mit offenem Heck passiert das leicht mal. Wir hatten das mit einer DB2 vor Marstrand. Nach einem Mastbruch liefen wir unter Juryrigg bei ca. 8Bft und 3-4m brechender Welle vor dem Wind nach Marstrand ab. Speed um die 6kt. Das war eindeutig zu langsam, ging aber nicht schneller. Uns stieg nahezu jede 3. oder 4. Welle mit Mordsgetöse von achtern ein. Ein Mann stand hinter dem geschlossenen Niedergangsschott mit Blick nach achtern und sagte den 2 Mann im Cockpit die Brecher an. War nicht witzig! Das Wasser war zwar immer schnell wieder abgelaufen, aber bei einem Boot ohne selbstlenzendes Cockpit möchte ich sowas nicht erleben müssen.
Auf meinem Schiff fahre ich wie viele Langfahrer einen Jordan-Drogue. Der ist für schweren Sturm mit hoher See gedacht, bei dem segeln nicht mehr geht, oder zu riskant wird. Gegen die dabei möglichen, von achtern einsteigenden Brecher habe ich ein vorbereitetes 25mm-Sperrholz-Schott in der Backskiste, das dann von außen vor den Niedergang verkeilt und nach innen mit Balken und Schraubzwingen gesichert wird. Wenn das mal so sein soll, schließe ich das Schiff komplett und verziehe mich nach innen. Das Schiff driftet unter dem Drogue mit knapp 2kt nach Lee, man braucht also ausreichend Seeraum nach Lee. Damit taugt das System eher nicht auf Nordsee, Ostsee, Kattegatt und küstennahen Gewässern.
Chris