Demontierbarer Traveller mit Leine

  • Hallo Werte Community!


    Ich hätte eine Idee zu einem leichten, schnell demontierbaren und günstigen Traveller auf meiner Deltania 20.5 Sport.


    Ich möchte ca. 10 cm über dem Cockpitboden eine reckarme (vorgereckte) ca. 8 mm dicke Leine spannen. Mit einem Prusikknoten,(klemmknoten) der die Leine bei Zug bekneift und ist leicht verstellbar wenn nicht unter Last, soll die Schot befestigt werden.
    Mir ist klar das die Konstruktion nicht ganz so gut funktioniert wie ein echter Traveller, aber die Deltania ist nicht unbedingt ein Racer.

    Sollte es nicht funktionieren ist auch nicht viel verhackt.


    Ich würde mich sehr über Input von euch freuen.


    Schöne Grüße aus Wien

    Bodo

  • Das dürfte nichts bringen. Letztlich geht es um den Winkel, mit dem die Schot am Baum angreift. Der änder sich bei der vorgeschlagenen Konstruktion kaum.

    Ich brauche keine Therapie. Ich muss nur segeln.

  • Moin Bodo,


    Wenn schon eine Stolperfalle, dann richtig, also über die Bänke.

    Denk nur daran, dass der Prusik umso besser bekneift, je größer das Verhältnis der Dicken ist.

    Die gespannte Leine sollte mindestens die 1.5-fache (besser 2-fache) Dicke aufweisen, als die Knotenleine.

    Das Laminat sollte an den Befestigungsstellen ordentlich hinterfüttert werden.

    Loch durch und innen einen Knoten wird kaum reichen.

    Ich würde die feste Leine nicht mal spannen - im Gegenteil. Deutlich Lose rein.

    Eine fest gespannte Leine entwickelt beim Dichtholen deutlich größere Zugkräfte.


    Ich mag solche einfachen Ideen.


    Schönen Gruß

    Markus

    Ich kann gar nicht segeln. Mein karges Wissen habe ich aus dem Internet. Ich schreibe hier nur mit, um Frauen kennenzulernen.

  • Hi Mephistopheles,


    danke für die Tipps, Leine ist 8 mm die für den prusik ist 3 oder 4 mm dyneema wenn nicht zu rutschig. Die hinterfütterung hab ich auch schon angefacht. Das mit der losen Leine und den Zugkräften verstehe ich nicht ganz, werde es aber ausprobieren. Schön zu wissen, dass mein winterlich bedingtes Hirngespinst auf fruchtbaren Boden gefallen ist. 😁

    Lg Bodo

  • Das System ist ja alt, fast schon bewährt. Ich würde mich an der Laser orientieren und würde mich gleichzeitig fragen, ob ein einfaches System mit einem Rohr, wie es bis in die ausgehenden 70er noch an Europes zu finden war, nicht besser funktioniert und zumindest voll ausgefahren weniger strapaziös für die Seitenwände ist.

  • Google mal Vektor-Kräfte, die beiden Schenkel der Leine sollten beide jeweils mindestens 45° haben, ansonsten werden unter Umständen die Kräfte potenziert und etwas geht kaputt...

    Die meißten Menschen haben nur Angst vor dem Tod, weil sie aus ihrem Leben nicht genug gemacht haben - Ustinoff

  • "jeweil mindestens" würde die Konstruktion ins absurde führen, obwohl es gut funktioniert. Letztlich ist von den Kräften her auch der Hahnepot am Vorstag eine Kat nichts anderes. 2x 45 (=90) wird man da nirgends finden. Mindestens eine gute Million Boote ist mit unbrauchbaren Hahnepots unterwegs. Vielleicht ist es ja so.

  • "jeweil mindestens" würde die Konstruktion ins absurde führen, obwohl es gut funktioniert. Letztlich ist von den Kräften her auch der Hahnepot am Vorstag eine Kat nichts anderes. 2x 45 (=90) wird man da nirgends finden. Mindestens eine gute Million Boote ist mit unbrauchbaren Hahnepots unterwegs. Vielleicht ist es ja so.

    Wenn es konstruktiv so ausgelegt wurde, dass die Kräfte aufgenommen werden, kannst Du auch 5° nehmen...

    Wenn Du aber einfach links und rechts im Cockpit n Auge anbringst, dazwischen n tampen auf Spannung bringst und da dann Deine Großschot dran befestigst, dann wird Dir vermutlich was um die Ohren fliegen..


    Wenn es vernünftig gemacht ist und der Druck/Zug ordentlich verteilt wird, dann wird's schon gehen 😉

    Die meißten Menschen haben nur Angst vor dem Tod, weil sie aus ihrem Leben nicht genug gemacht haben - Ustinoff

  • Du hast Recht.

    Schau doch mal, was Du geschrieben hast und lass es vor Deinem geistigen Auge ablaufen. Die Traveller-Leine ist auf einem volleren Am Wind relativ lose und der leeseitige Part weit mit bereits über 90° nach oben bzw. nach oben u. leicht leewärts. Wo soll der untere Block der Großschot denn hängen, wenn der luvseitige Part "mindestens 45°" einhalten sollte? Von der Luvseite aus 45° aufwärts in Leerichtung kommt man irgendwo zwischen erstem und zweiten Reff raus. Die Winkel verschieben sich ja durch die Bedienung - ob man es wie bei der Laser über die Spannung der Travellerleine resp. -Bändsel steuert oder ob man eine Stopperleine verwendet oder beides. Der flacher werdende Winkel auf der Luvseite wird doch dadurch ausgeglichen, dass die Großschot mehr zur Leeseite wandert ... (?!)


    Relativ stark bei fast beliebiger Zugrichtung sind Formen wie Cockpits entlang ihrer Kanten. Da von innen nochmal was gegen ... wäre wohl eine gute Stelle.

    Natürlich kommt der untere Block des Großschots so oder so rel. hoch. Ohne Strop unten dran klimpert er ständig auf dem Gelcoat rum. Es würde ja sonst kaum einen geben der 500 bis 1000 Eus für eine Travellerschiene mit allem Pipapo ausgibt.


    Vielleicht ist das beim Hinweis auf das System "Laser" etwas untergegangen: Dort verwendet man ja einen rel dünnen Bändsel aus Polyester, der martialische Fehlbedienungen mit seinem Reck ausgleicht und der irgendwann derart in die Finger schneidet, dass man jede Lust verliert, ihn dichter zu nehmen.