Kommt nochmal ein "Käufermarkt"?

  • Hallo zusammen,


    vorweg: Macht mir viel Spaß im Forum zu lesen! Tolle Themen, gutes Miteinander, echt toll.


    Ich bin ein Neuer, Scheine gemacht (mit meiner Chefin 😉), letztes Jahr ordentlich Jolle gesegelt aufm See. Mal gucken, ob es Spaß macht... Dieses Jahr soll es ein Mitsegeln auf der Ostsee werden. Ich bin definitiv angefixt!

    Dann stelle ich mir Chartertörns vor, um sich und Boote auszuprobieren und in 3,4 Jahren ein eigenes Schiffchen wäre sicherlich toll.


    Jetzt ist man mit diesem Plan gefühlt gerade nicht alleine und ALLE wollen campen oder aufs Wasser und die Preise insgesamt (auch für Boote) explodieren.

    Ich frage mich, bleibt das so? Geht es ab jetzt nur noch nach oben und das mit extremer Geschwindigkeit, oder besteht tatsächlich eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass es auch nochmal wieder eine Gegenbewegung gibt.


    Ich weiß, das ist ein Blick in die Glaskugel, aber mich interessiert Eure Einschätzung, insbesondere mit Eurer Erfahrung!


    Beste Grüße,

    PropRob

  • -- ich glaube der Markt beginnt sich schon zu drehen ...


    ich meine im Sommer war jedes Boot zu jedem Preis verkäuflich ...


    derzeit finde ich einige Boot die seit Monaten angeboten werden ... auch bei den Traumbooten ist es etwas ruhiger geworden .. hier waren Boote innerhalb von einer Woche "unter Gebot" das dauert jetzt auch schon mal vier ..

  • Die Bäume werden auch bei Booten nicht in den Himmel wachsen.

    Abwarten, wenn die Menschen wieder unbeschwert reisen dürfen und Frau nicht mehr den ganzen Urlaub auf dem windigen Boot verbringen möchte ohne ihre neuesten Pömps ausgeführt zu haben und wenn Mann mitbekommt, dass so ein Boot auch viel Arbeit macht.

    Zu Zeiten der Aktienhausse gab es schon mal eine Bootsschwemme. Darauf folgten Jammerjahre und viele Insolvensen. Gut, die Yachten waren imner noch da und teilweise erwerbbar.


    Ich denke gut gepflegte Yachten gehen immer wieder zu guten Preisen weg andere bleiben auf dem Markt als Angebote erhalten.


    Zusammengefasst es wird ein auf und ab geben. Neuere Yachten werden teurer als ältere Yachten sein.😉

    Gruß Torsten


    kis
    keep it simple

  • Also ich habe den Markt auch stets unter Beobachtung. Nur ich glaube nicht das sich der Markt noch heuer im relevanten Ausmaße dreht. Viele Werften können heuer nichts mehr liefern, und der Gebrauchtmarkt ist bis auf viele Leichen und Booten von Glücksrittern (mit sinnlosen Preisen) nicht wirklich langsam drehend. Aber der Zenit dürfte überschritten sein, die Preise aber noch lange richtig stabil oben bleibe. das auch weil sich die Preise für Neuschiffe extrem verteuert haben, wirklich extrem.


    Das ist meine Sicht der Dinge - einen richtigen Käufermarkt wird es noch lange nicht geben.


    LG

  • Sobald Corona soweit überwunden ist, dass man in den Sommermonaten kalkuliert sicher reisen kann, kippt der Markt genaus schnell, wie er hoch gegangen ist. Dann sind viel mehr Boote da, weil einfach ALLES aufgekauft wurde, was sonst nicht oder nur schwer verkäuflich war. Gerade alte Risse ohne familienferienfreundliche Einteilung (ja, die schmalen ohne Achterkabinen und ohne richtig viel Platz in der Plicht nach modernem Verständnis) werden erheblich an Wert verlieren, weil der Käufermarkt andere Prioritäten setzt. Das sind dann Oldtimer, die immer Käufer finden, die aber wegen mehr Auswahl besseren Zustand und weniger Preis erwarten. Neuere Boote werden also wertstabil bleiben und höchstens leicht herunter gehen, der Rest, den die Pandemie mit hoch gezogen hat, wird genauso schnell versinken. Ich vermute (Glaskugel), dass 2023 schon ein deutliches Aufräumen beignnt und nächstes Jahr die Preise von letztem Jahr nicht mehr erzielbar sind.

    Alle Aussagen für ab 32 ft aufwärts. Darunter ist Sondermarkt.

  • Frau nicht mehr den ganzen Urlaub auf dem windigen Boot verbringen möchte ohne ihre neuesten Pömps ausgeführt zu haben und wenn Mann mitbekommt, dass so ein Boot auch viel Arbeit macht.

    Das kommt davon, wenn man die Frau nicht die Vorhänge aussuchen lässt und die Jungs heuzutage ohne männliches Vorbild als verweichlichte Abbilder ihrer Mütter aufwachsen, die ihnen nicht erklären, wie man Bäume fällt und Wild erlegt.


    Achtung, hier wurde Sarkasmus als Stilmittel verwendet.

  • Der zukünftige Käufer (und das sind die meisten von uns irgendwann) sollte also auf noch einen miesen Sommer in Mitteleuropa hoffen. Das wird den Drang in die Boeings und Airbusse dieser Welt sowie auf die 3.000-plus-Seelenverkäufer wieder erhöhen und die in Corona neu gewonnene Freiheit des eigenen Kiels verblassen lassen.

    Dann teilen die in Corona-Zeiten erworbenen Boote vielleicht das Schicksal der ebenfalls neu erworbenen Wohnwagen oder Hunde: Sie sind plötzlich nur noch Ballast, der Zeit und Geld frisst.


    Achtung: Auch dieser Beitrag könnte Spuren von Ironie oder gar Sarkasmus enthalten.


    Ich hoffe übrigens gewiss NICHT auf einen miesen Sommer - ich will aber auch nicht kaufen... (noch nicht).

  • Also ich glaube schon das der Käufermarkt wieder kommt. Ich vermute die Leute die jetzt ein Boot haben werden spätestens diese Saison feststellen das ein eigenes Boot eben auch viel Arbeit ist, und genau das wird dazu führen das viele wieder verkaufen werden.

  • Das kommt davon, wenn man die Frau nicht die Vorhänge aussuchen lässt

    Da muss ich dir wohl Recht geben. Besser noch: Auch die Polster sind Sache der Damen!



    Zur Ausgangsfrage: Ja, der Markt wird sich auch wieder drehen. Wenn allgemein das Geld knapper wird, wenn die Jobs wackliger werden und - wie schon von anderen gesagt - wenn das Corona-Cocooning aufhört. Dann zeigt sich, wer wirklich Spaß am Segeln hat. Der bekommt dann sein Boot wieder bezahlbarer. 🙂


    Volker

  • Zur Ausgangsfrage: Ja, der Markt wird sich auch wieder drehen. Wenn allgemein das Geld knapper wird, wenn die Jobs wackliger werden und - wie schon von anderen gesagt - wenn das Corona-Cocooning aufhört. Dann zeigt sich, wer wirklich Spaß am Segeln hat. Der bekommt dann sein Boot wieder bezahlbarer. 🙂

    -- nach einen langen Gespräch beim Einkaufen mit Herr Lidl : der Markt ist seit zwei Wochen sehr ruhig .. auch Kollegen in anderen Supermärkten stellen das fest .. ((Corona würde Jobs kosten und die Zeiten unsicher machen .. )) auch wenn ich das hier nicht fühle .. gibt es ja verschiedene Einkaufgruppen ... und ruhiger ist ruhiger .. wobei im Januar auch immer alle Rechnungen kommen ..

  • Ich möchte mal daran erinnern das die Oelpreise explodieren (der Grundstoff der Plastikboote) das wird sich bei den neuen Booten bemerkbar machen,

    Somit gehen auch die Preise für ältere Boote mit hoch.

    Fazit, billiger wird es wohl nicht werden.

    Gruß SY mona Willi

  • Nicht der Ölpreis macht den Markt für Gebrauchtboote sondern die Nachfrage. Wenn diese nachlässt, was ich glaube denn sonst würden wir überall sehen das Häfen vergrössern wollen, dann sinkt auch der Preis wieder aufgrund der nachlassenden Nachfrage.

  • Ich möchte mal daran erinnern das die Oelpreise explodieren (der Grundstoff der Plastikboote) das wird sich bei den neuen Booten bemerkbar machen,

    -- ich glaube das die Ölpreise eher dazu führen (stellvertretend für alles ) das weniger Geld da ist ...


    und das weniger in Luxus investiert wird ..

  • Ich mag mich irren, aber m.E. macht der Materialpreis bei Booten nicht die Welt aus. Der ganz große Posten ist m.E. die Arbeitszeit. Wenn die durch die anhaltende Inflation teurer wird, dann werden im gleichen Maße auch die neuen Boote teurer. Das beeinflußt den Gebrauchtbootmarkt nach oben.


    Die Nachfrage wird aber der größere Einflußfaktor sein: Wir erinnern uns an die Jahre vor Corona, da war ein Verkauf fast immer schwierig (ja, ja, gut gepflegte Boote zu niedrigen Preisen konnte man da auch verkaufen).


    Deswegen dürfte die Schlüsselfage sein, wie sich die Nachfrage entwickelt. Meiner Meinung nach wird es so laufen wie von pf vorhergesagt: So schnell wie es hoch ging, geht es auch wieder runter. Fragt sich nur, wann...


    Ich würde im Moment kein Boot kaufen, aber ich habe leicht reden, ich habe eins. Ganz kurz habe ich mal darüber nachgedacht, jetzt zu verkaufen und später, wenn die Preise wieder gefallen sind, wieder (dann vielleicht größer? ) zu kaufen. Aber dazu ist mir die Zeit zu kostbar, in der ich noch segeln kann. wer weiß, wann das Alter und seine Gebrechen dem ein Ende setzen...


    Schöne Grüße,


    Roman

    A ship in a harbour is safe, but that is not what ships are built for !

  • Nicht der Ölpreis macht den Markt für Gebrauchtboote sondern die Nachfrage.

    Die Nachfrage steigt aber wenn die neuen Boote zu teuer werden (alles hat mit allem zu tun)

    Gruß SY mona Willi

  • Also aktuell ist doch relativ viel auf dem Markt, bin ja selbst auf der Suche (siehe Beitrag Beneteau First 22). Es kommen fast täglich neue Boote dazu.


    Man müsste in Erfahrung bringen, zu welchen Preisen die Boote wirklich weggehen. Ich habe bisher bei jeder Besichtigung oder einem Vorgespräch gemerkt, dass immer noch Luft nach unten ist. Die Verkäufer setzen die Preise doch einfach recht hoch an, um anschließend mehr Verhandlungsspielraum zu haben.


    Bsp: Verkäufer möchte mindestens 4.000 € für sein Boot haben, er stellt er rein für 5.999 €, dann sagt der Kaufinteressent: 2.500 bis 3.500 etc, dann einigt man sich auf 4 oder 4.500 €.


    Es läuft doch immer so, dass sich beide Parteien noch etwas bewegen, da letztlich jeder Verkäufer froh ist, wenn er sein Boot etc verkauft bekommt, zur Not auch etwas günstiger, es sei denn er kann sich vor Kaufinteressenten nicht retten.


    Daneben muss berücksichtigt werden, dass viele erst einmal nur zur Besichtigung kommen, vielleicht einen Testschlag machen, und dann noch noch ewig überlegen und gar nicht oder woanders kaufen.

  • Der zukünftige Käufer (und das sind die meisten von uns irgendwann) sollte also auf noch einen miesen Sommer in Mitteleuropa hoffen.

    Und das ist eben eher nicht so. Wenn man die Altersverteilung der Bootsbesitzer vor der Corona-Krise berücksichtigt, sind die meisten hier irgendwann mal Verkäufer, und werden danach kein Boot mehr kaufen. Das dürfte sich auch in den letzten 2 Jahren nicht so stark geändert haben, auch wenn sicher einige die Chance genutzt haben. Daher wird der gleiche Verkaufsdruck wie vor der Krise auch bald wiederkommen, denn die Leute werden nicht jünger.

    Ein Freund ist, wer Dich für gutes Schwimmen lobt, nachdem Du beim segeln gekentert bist.

  • Spätestens in 2 Jahren wird sich der Gebrauchtbootmarkt einpendeln. Bis dahin sind die Neuboote ausgeliefert, die während Corona bestellt wurden und es wird sich zeigen, dass die Anzahl der Liegeplätze nicht zugenommen hat. Und ein Boot zu verkaufen, für das kein Liegeplatz möglich ist, wird auf alle Fälle problematisch. Allerdings glaube ich nicht, dass man damit rechnen kann, dass die Preise massiv einbrechen, ich nehme eher an, dass Kernschrott in der Zukunft wieder als Kernschrott behandelt wird.

    Seit gut 20 Jahren höre ich z.B. jedes Jahr aufs Neue, dass die Uhrenblase platzen wird weil (Gründe ändern sich dauernd). Und seit 20 Jahren ist genau das Gegenteil der Fall.

    Natürlich wird es Leute geben, die wieder mit Segeln aufhören, aber auf der anderen Seite gibt es aktuell so viel Zulauf, wie ich in den 40 Jahren, die ich segle, noch nie erlebt habe. Auch von Personen, die jung sind und die Mehrzahl ihrer Seemeilen noch vor sich haben.

    Jürgen

  • Daneben muss berücksichtigt werden, dass viele erst einmal nur zur Besichtigung kommen, vielleicht einen Testschlag machen, und dann noch noch ewig überlegen und gar nicht oder woanders kaufen.

    Ach... solche gibt es auch...? :mosking: