Wie trimme ich einen Code Zero?

  • Ich habe mir einen Code 0 gekauft, worauf ich mich diese Saison schon riesig freue. Jetzt habe ich mich gefragt, ob man einen Code 0 genau wie einen Gennaker trimmt?


    Dabei geht es mir vor allem um den Trimm, um möglichst hoch am Wind zu fahren.


    Meinen Gennaker trimme ich immer wie folgt (wobei ich hier den Trimm mit der Halsleine weg lasse, da es diese beim Code 0 nicht gibt):

    Bei wenig Wind fiere ich das Fall etwas, das staucht das Profil, es wird breiter und auch flacher. Die flache Anschnittkante ermöglicht bei wenig Wind etwas mehr Höhe. Bei zunehmendem Wind wandert das Segel dann aber nach Lee aus und verursacht Krängung. Je stärker der Wind, desto mehr setze ich daher das Fall durch. Ist das Fall voll durchgesetzt, spannt sich das Vorliek nahezu straff. Damit verlagert sich das Vorliek nach Luv, und mit ihm wird der Anstellwinkel spitzer. Das Segel wird insgesamt gestreckt, die Breite verringert sich, die größte Wölbungstiefe wandert nach vorn, zugleich öffnet sich das Achterliek im oberen Bereich. Durch das runde Profil geht zwar etwas Höhe verloren, das gleicht sich jedoch durch die Ver­lagerung der Anschnittkante und den nach vorn gerichteten Auftriebsvektor aus.


    Gehe ich beim Code Zero genauso vor?

  • Hmmm, warum soll es beim Code0 keine Halsleine geben? Da man ja nicht zig diverse Anschlagpunkte beim Boot hat, ist bei mir am Bugspriet ein Anschlagpunkt mit Halsleine, in der sowohl der Code0 als auch der Gennacker gefahren werden. Die wird man für den Code0 weniger aktiv nutzen, aber zum flachen Trimm kann man so schon einfach und perfekt einstellen.


    Ich hab ja keine Ahnung, aber nach dem was ich gelesen habe, ist ein Code0 nichts für hoch am Wind, siehe z.B. hier:

    https://www.segelwerkstatt-stade.de/code-zero/

  • Hmmm, warum soll es beim Code0 keine Halsleine geben? Da man ja nicht zig diverse Anschlagpunkte beim Boot hat, ist bei mir am Bugspriet ein Anschlagpunkt mit Halsleine, in der sowohl der Code0 als auch der Gennacker gefahren werden. Die wird man für den Code0 weniger aktiv nutzen, aber zum flachen Trimm kann man so schon einfach und perfekt einstellen.


    Ich hab ja keine Ahnung, aber nach dem was ich gelesen habe, ist ein Code0 nichts für hoch am Wind, siehe z.B. hier:

    https://www.segelwerkstatt-stade.de/code-zero/


    Hätte ich wohl genauer beschreiben sollen: Während ich den Gennaker im Bergeschlauch fahre (und dann auch mit Halsleine) habe ich für den Code eine Endlosrolle. Daher in meinem Fall ohne Halsleine.


    Zum „am Wind“: Damit ist gemeint, wie kann ich durch den richtigen Trimm möglichst hoch ran. Und Code ist nicht gleich Code. Ich habe bisher Selbstwendefock und Gennaker. Downwind benötige ich also den Code nicht so dringend. Primär ist er dafür gedacht, bei Halb- und Amwind eine Alternative zur SWF zu haben. Daher habe ich mich für einen Code 55 entschieden, mit dem man es bei guten Bedingungen bis 45 Grad schafft, natürlich auch abhängig vom Trimm.

  • mit dem Code 55 hast Du schon mal alles richtig gemacht. Hoch am Wind ist er eigentlich wie eine Genua zu fahren. Ordentlich Zeng aufs Fall. Ich hab Windfäden drin und trimme danach das Segel. Auf der Sunbeam hatte ich mir noch Holepunkte angebracht und konnte den Code enger schoten. Quasi Inhauler. Das hat auch noch ein paar Grad gebracht.

    First 21.7, Etap 21i, Sunbeam 22.1, Dufour 350 GL

  • Ja, du brauchst eine sehr hohe Fallspannung. Bei der Größe deines Dampfers ist eigentlich ein 2:1 untersetztes Fall sehr empfehlenswert bis unerlässlich und dann immer noch maximal hart durchsetzen. Wenn du etwas raumer fährst, kannst du auch etwas milder bei der Fallspannung sein.

    Solltest du noch das original Hanse Fall haben, wirst du nicht glücklich. Da war nur der Preis entscheidend. Du brauchst unbedingt ein vorgestrecktes Dyneema Fall. Falsches Fallenmaterial ist wie Allwetterreifen auf Porsche GT3. Du kannst das Leistungspotential des Segels nicht abrufen.

    Da dein Mast steht und ich davon ausgehe, dass du noch keinen 2:1 Anschlagpunkt hast, würde ich jetzt das lange Fall für die 2:1 Untersetzung kaufen und einfach einziehen. Im nächsten Winter baust du das dann um. Wenn du Beratung brauchst, schick einfach eine PN.


    VG Thomas Benning

    Tauwerk von Lancelin® - die Marke der französischen Offshore Szene -

    nach Maß und mit Bearbeitung

    Beschläge aller Hersteller

    http://www.tauwerk-experten.de

  • Auf der Sunbeam hatte ich mir noch Holepunkte angebracht und konnte den Code enger schoten. Quasi Inhauler. Das hat auch noch ein paar Grad gebracht.

    Stimmt, guter Tipp!

    Ja, du brauchst eine sehr hohe Fallspannung. Bei der Größe deines Dampfers ist eigentlich ein 2:1 untersetztes Fall sehr empfehlenswert bis unerlässlich und dann immer noch maximal hart durchsetzen. Wenn du etwas raumer fährst, kannst du auch etwas milder bei der Fallspannung sein.

    Solltest du noch das original Hanse Fall haben, wirst du nicht glücklich. Da war nur der Preis entscheidend. Du brauchst unbedingt ein vorgestrecktes Dyneema Fall. Falsches Fallenmaterial ist wie Allwetterreifen auf Porsche GT3. Du kannst das Leistungspotential des Segels nicht abrufen.

    Da dein Mast steht und ich davon ausgehe, dass du noch keinen 2:1 Anschlagpunkt hast, würde ich jetzt das lange Fall für die 2:1 Untersetzung kaufen und einfach einziehen. Im nächsten Winter baust du das dann um. Wenn du Beratung brauchst, schick einfach eine PN.


    VG Thomas Benning

    Die Original Hanse-Fallen habe ich nicht mehr an Bord. Für den Code gab es im Winter auch ein weiteres, neues Dyneema Fall. Allerdings nicht 2:1 untersetzt. Werde ich die Saison über mal im Blick behalten. Danke für den Tipp!

  • mit dem Code 55 hast Du schon mal alles richtig gemacht. Hoch am Wind ist er eigentlich wie eine Genua zu fahren. Ordentlich Zeng aufs Fall. Ich hab Windfäden drin und trimme danach das Segel. Auf der Sunbeam hatte ich mir noch Holepunkte angebracht und konnte den Code enger schoten. Quasi Inhauler. Das hat auch noch ein paar Grad gebracht.

    Das muss eine sehr spezielle Situation bei dir an Bord sein. Ansonsten wird man i.d.R. den Code 0 im Achterliek zu stark schließen. Das fühlt sich vielleicht so gar ganz gut an, ist aber tatsächlich langsam, weil Abwinde ins Groß geleitet werden und die Strömung nicht mehr bis zum Achterliek anliegt. Die Fäden am Vorliek stehen dabei aber noch gut. Was häufiger gebraucht wird, ist den Schotzug etwas nach unten zu verändern. Es ist ja insgesamt nicht der Sinn des Code 0 Höhe zu kneifen.


    VG Thomas

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  • Nein, nichts spezielles, aber Code war von North extra für hohe Kurse geschnitten und da funktionierte das prima. Aber Ja, der Barber zog auch gut nach unten. Habe leider kein Foto gefunden.

    First 21.7, Etap 21i, Sunbeam 22.1, Dufour 350 GL