Elbe-Experten: Wind gegen Strom Elbe / Cuxhafen am Montag, 19.09.2022

  • Moin,

    wir sind aktuell im NO-Kanal und überlegen Montagmorgen mit HW nach Cuxhafen zu gehen, um dann Dienstag via Nordsee gen Holland zu gehen. Nun steht seit Tage starker NW Wind an, daher die Frage ist das von Brunsbüttel aus machbar am Montag, 19.09.22 oder wird das eine Quälerei gegen Welle?


    Alternative wäre Dienstagmorgen direkt aus Brunsbüttel bei HW auf die Nordsee zu gehen (wenn die Vorhersage so bleibt wie sie ist)


    danke & gruss Kai

  • Bis Cuxhaven sollte mit einer Breehorn auch durch Wellen gehen….

    Aber lohnt das?


    Besser bis Dienstag warten und dann loslegen nach Cux oder eventuell Helgoland.

    Mittwoch dann weiter raus bringt da dann auch viel weniger Wellen.

    Schätze Cuxhaven wird eh voll mit Holländern sein, die alle noch zurück wollen und aktuell nicht können.

    Gruß


    Svente69


    :alleswirdgut:

  • Gerrit ist da sicher kundiger. Bleibt der Wind wie auf windi und windfinder angesagt hallte ich das für möglich.

    Hätte den Vorteil drei Stunden den schaukelei unter Motor gegen zwei Stunden eher los zu tauschen. Hoch Wasser Dienstag cux um neun. Auslaufen also 1045

    Hochwasser Dienstag Brunsbüttel um zehn. Auslaufen um 1115. plus drei Stunden bis cux also 4 Stunden eher los sind bei knappen Tageslicht viel. Es sei denn ihr geht eh durch die Nacht

    Das alles wenn ich beim schnellen Blick keinen Fehler gemacht habe

    Handbreit
    paulemeier1

  • Moin,

    Ja, ich fürchte hier war auch mehr der Vater Wunsch des Gedanken. Dienstag 10:00h in Bruns raus macht sicher mehr Sinn, dann direkt durch bis Vlieland, ggfs. wenn die See es zulässt via Helgoland, da war ich diese Jahr noch nicht 😊


    Aktuell liegen wir im Eider-Hafen mit überraschend (oder eben bedingt durchs Wetter auch nicht) vielen anderen…Wenn das heute in Brunsbüttel aktuell auch schon so aussieht, könnte das gar noch mächtig voll werden ab morgen in Brunsbüttel….mal sehen vielleicht gehen wir dann auch erst Montag von hier weiter…


    Vg kai

  • NNW 5 in Böen 6. Bis Otterndorf sollte das ok sein, ab da holperig.


    Aber eine Breehorn 37? Wer wenn nicht die? Auch wenn es holperig sein wird.


    Denk an den nachlaufenden Strom. Ablaufend in Bruns erst eine gute Stunde nach HW.


    Trick: Vor HW starten und gegen Reststrom gegenan gehen. Vermeidet Wind-gegen-Strom-Situation. Ist bei der Windrichtung sogar segelbar.

  • Grüße an die Hafenmeisterin….


    Auf jeden Fall habe Ihr dann eine schöne Wetterlage zur Überführung.

    Ich habe da gerne auf Norderney Zwischenstopp gemacht und dann weiter nach Vlieland.


    Schönen Törn :regatta:

    Gruß


    Svente69


    :alleswirdgut:

  • 5 Bft ist das Äußerste was ich bei Wind gegen Strom in der Außenelbe machen würde. Ich war da zwar erst 5 oder 6 mal, aber ich habe Respekt vor dem Revier gelernt. Übrigens auch vor den Tonnen: In einigen Bereichen setzt der Strom quer zum Fahrwasser, da fährt man sehr leicht eine Hundekurve und sitzt schneller auf einer Tonne als man Piep sagen kann.

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    Autokorrektur ist grässlich!
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  • Versuche gar nicht erst mit dem Motor voranzukommen, das scheppert gnadenlos. Aber Segeln geht, ist aber wie o.a. recht sportlich. Das ablaufende Wasser beschert Dir einen großartigen Wendewinkel. Wahrscheinlich wirst Du sogar anliegen können. Der Strom kentert erst 1 1/4 h Nach HW.

    Ohne Zeitdruck würde ich an Deiner Stelle in Schleusenhafen Brunsbüttel liegenbleiben, Versorgung ist nahe und das Schleusnenkino ist kurzweilig.


    Wünsche eine glückliche Hand

    Franz

    halber Wind reicht völlig

  • Ja, schon die Strecke Brunsbüttel-Cuxhaven ist anspruchsvoll. Hier noch eine Seite, die ich für die Reiseplanung auf der Elbe ziemlich hilfreich finde:

    Elbflitzen – elbflitzen – Schneller ankommen

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    Autokorrektur ist grässlich!
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  • Moin,


    hab's eben erst gelesen, daher grundsätzliches:
    Bei W-NW ist die Elbe seewärts von Brunsbüttel ausgehend

    - ab 20 kn sportlich

    - ab 25 kn fordernd

    - ab 30 kn extrem

    - ab 35 kn echt gefährlich

    Das Gemeine ist nicht die Wellenhöhe, sondern die Wellenlänge: da passen wir mit unseren Schiffen prima dazwischen und dann kommen noch die Brecher dazu!

    Folglich: auf keinen Fall vierkant gegenan motoren sondern mit kleinem Tuch segeln und zusehen, daß man irgendwo zwischen 4-5 kn FdW macht.

    Beachtet auch, daß der Strom mit fallendem Wasserstand immer weiter zunimmt. Bei uns vor'm Hafen sind auch bei auflandigem Wind 4 kn kein Thema. Und bedenkt auch, daß der Strom beim Queren des Fahrwassers Richtung Hafen einfahrt immer mehr zunimmt!

    Mast- und Schotbruch,


    Jürgen

  • cr838


    Sehr schön beschrieben, da finde ich mich wieder.


    Ab Otterndorf wird der ablaufende Strom auf der Süd schlichtweg reißend, Glameyer Stack etc., außerdem praktisch kein Platz zwischen Stacks und Fahrwasser.


    Lieber auf der Nord bleiben und wenn gewünscht rechtzeitig vor Cux die Querung andenken.

  • Bei einem recht strammen N/W-Wind haben wir mit einem 40-Fusser, Kielschiff, mit einer recht kräftigen Maschine gute 3 Stunden für die 10 SM, BB bis Cux, gebraucht. Müsste ich nicht noch einmal haben und würde in BB abwarten bis sich das Wetter beruhigt hat. Wir haben dann in Cux einen Tag gewartet, dann hatte sich der Wind auf 4 BFT abgeschwächt. Die Altwelle war aber heftig und es war ein stabiler Magen gefordert. Erst in der Wesermündung war es wieder angenehmer.

    Mit meinem damaligen Tri hätte ich in BB auf besseres Wetter gewartet.

  • Nee, Jürgen, da gehe ich nicht mit.

    Du beschreibst Wind zwischen gute 5 und 8(!), Bis 25kn stimme ich zu, aber 7 oder 8 auf der Elbe Wind gegen Strom? Da ziehen sich die Lotsen auf Innenposition zurück und bei 8 wird der Fährverkehr nach Helgoland eingestellt. Das ist kein Wetter für Sportschiffchen.

    Elbe auf ok, mit zieht glatt, nach HH geht aber nicht in die andere Richtung.


    Gruß Franz

    halber Wind reicht völlig

  • Wir sind letztes Frühjahr bei 7 NW von Glückstadt nach Cuxhaven und mit der nächsten Tide bei noch 6 von Cux nach WHV gesegelt. Man braucht tatsächlich einen stabilen Magen, draußen bei den Türmen hatten wir 2-1/2-Meter-Wellen, die sich aus dem Nichts plötzlich aufgebaut haben, keine Chance, das auszusteuern. Trotzdem würde ich sagen, dass das alles noch deutlich im grünen Bereich war. Unter Maschine würde ich allerdings sagen: geht nicht!

  • Ab Otterndorf wird der ablaufende Strom auf der Süd schlichtweg reißend, Glameyer Stack etc., außerdem praktisch kein Platz zwischen Stacks und Fahrwasser.


    Lieber auf der Nord bleiben und wenn gewünscht rechtzeitig vor Cux die Querung andenken.

    Moin,


    so ist es!

    Die grüne Seite ist seewärts spätestens ab Glameyer tabu! Selbst bei wenig Wind ist das einfach 'ne ganz blöde Ecke:
    - faktisch kein Platz außerhalb der Tonnen
    - Enge FW-Stelle (Radarlinie vielleicht 200 m von der grünen Seite entfernt)
    - und der Strom ...

    Bei NW am Besten so weit wie möglich N-lich der roten Tonnen bleiben. Da hat man weniger Strom + etwas weniger Welle. Aber beim Medemgrund - insbesondere querab Otterndorf - aufpassen: der hat 'ne steile Kante! Permanent das Echolot beobachten und Alarm auf (mindestens!) 4 m. Ich hab' noch in jedem Jahr Segler gesehen und gemeldet, die dort aufgelaufen waren.


    aber 7 oder 8 auf der Elbe Wind gegen Strom? Da ziehen sich die Lotsen auf Innenposition zurück und bei 8 wird der Fährverkehr nach Helgoland eingestellt. Das ist kein Wetter für Sportschiffchen.

    Seewärts von Cux stimme ich Dir voll zu. Aber bis Cux bin ich schon mal bei NW 28-30 kn gefahren. Allerdings muß ich einschränken, daß der Wind erst 2 Std. vorher zunahm. Mag anders aussehen, wenn's mehrere Tage gekachelt hat. Es ist damals alles heil geblieben, man hat 'ne neue Erfahrung gemacht, was das Schiff aushält ... aber spaßig war's nicht ...


    Seewärts von Bake "F" - allerspätestens ab Ende Leitdamm - ist die Elbe ausgehend ab 20-22 kn aus SW-NW für mich absolutes NoGo! Ganz besonders fies ist dann die Stecke am roten Tonnenstrich vom ehemaligen Ltm. Gr. Vogelsand bis Bake "Z" bei SW: kann man zwar anliegen, die Welle kommt aber vierkant von vorn ( didiundstulle: hat das treffend beschrieben). Die alte Welle mag für Ostseesegler überrsachend sein, man bedenke aber, daß die Nordseee ein bischen größer ist ...

    Mast- und Schotbruch,


    Jürgen