Tiefenmesser Troubleshooting

  • Moin zusammen.


    Ich bräuchte mal ein paar Tipps, wie ich meiner fehlerhaften Tiefenanzeige auf die Schliche kommen kann.

    Ich habe eine Navman Multi3100 Anzeige und daran eine Logge und TH 43 Lotgeber (Durchbruch Typ).


    TH43.png


    Die Tiefenanzeige zeigt keine korrekten Werte mehr an, d.h. entweder:

    • "- -" bedeutet die Tiefe ist größer als der messbare Bereich.,
    • unterschiedliche Messwerte in der Größenordnung 150m, 180m, ... (passt beides nicht für die Ostsee).

    Die Logge arbeitet soweit korrekt.


    Bevor einen neuen Echolotgeber kaufe, würde ich gerne sicherstellen, wo der Fehler ist.

    Zur Fehlersuche hätte ich auch Multimeter oder Oszilloskop zur Verfügung.


    Freue mich auf zielführende Tipps.

    Gruß, Sven.

  • Das Display funktioniert ja offenbar, "erkennt" den Geber. Damit ist das Display okay. Du könntest zwar gucken, ob die Leitung oder der Stecker mal was abgekriegt haben, aber wenn das so wäre, erklärt das nicht nicht die Baggerlöcher, die Du misst.

    Um noch sicherer zu gehen, dass der Geber hinüber ist, könntest Du Dir das NMEA-Signal, ein CAN-Signal auf dem Oszi anschauen. Siehst Du dort ohne Variation ständig das gleiche Muster, sendet er seine Erkennung, aber eine Daten. Angesichts der Fehlerbeschreibung kannst Du in der Zeit ebensogut was sinnvolleres machen.

  • Der Echolotgeber funktioniert analog wahrscheinlich mit 200khz. NMEA und Can sind zwei verschiedene Protokolle und haben nichts mit dem Fehler zutun.....Den Geber zu überprüfen dürfte nur mit einem Signalgenerator möglich sein...Resonanzfrequenz überprüfen. Denke der Sender im Instrument hat ein Problem.

    Das das Instrument anzeigt, heißt noch lange nicht das es funktioniert.....Die 200khz sind schwer zu sehen (kurze Schwingungen über 100 mikro Sekunden und einer Wiederholrate von 1 Sekunde) , dafür brauchst du einen Speicheroszillograf um das Sichtbar zu machen...Der Sensor ist ein Piezoelement auf z.B. 200khz abgestimmt. Einfachste wäre einen anderen Sensor anschließen und schauen ob das Instrument funktioniert....nur.... der Sensor funktioniert nur im Wasser...vielleicht ist auch nur ein Elko im Anzeigegerät defekt...viele Hersteller benutzen das IC LM1812N. Im Ausgang zum Sensor ist dann noch ein Transistor zur Signalverstärkung und eine Spule zur Impedanzanpassung....die drei Striche bedeuten, das kein Echo empfangen wird.

    Der Sensor muss für die richtige Frequenz sein....ein 150khz Geber (z.B. Nasa) funktioniert bei einem System mit 200khz nicht.


    Moderboot: viel Ahnung von der Materie zeigt dein Beitrag nicht..


    Ich empfinde es ärgerlich zu sagen das "Display funktioniert ja offenbar es erkennt den Geber".....woher nimmst du dieses Wissen? Es führt dazu, das ein neuer Sensor gekauft wird und anschließend stellt sich heraus, dass das Instrument defekt ist. Im Geber befindet sich nur ein Piezo Element und keine anderen elektronischen Bauteile, vergleichbar mit einem Lautsprecher....Im Instrument befindet sich die Elektronik.


    Bin langsam ziemlich sauer auf so manche Tips in diesem Forum....


    Es wurde gefragt was man machen muss um eine Fehlersuche durchzuführen.

    Leider ist es bei einem Echolot sehr schwierig, da einige Meßgeräte benötigt werden.....die Wahrscheinlichkeit, dass der Fehler im Anzeigegerät vorhanden ist, ist am Wahrscheinlichsten. Bei Einbau des Gebers im Boot fehlt normalerweise die Flüssigkeit, hier handelt es sich um einen Durchbruchgeber. Wenn das Boot im Wasser liegt ist mit Sicherheit genug Flüssigkeit vorhanden.



  • Ich empfinde es ärgerlich zu sagen ...

    Das ist alleine Dein Problem, oder nicht? Um Dich nicht im Regen stehen zu lassen: Wieso? Anhand der Fehlerbeschreibung. Einiges sicherlich stark verkürzt umrissen, aber für einen kostenlosen Tipp doch ausführlich genug. Ich denke, es ist der Geber. Du denkst, er ist es nicht. Viel machen kann man nicht. In dem Punkt sind wir uns einig. Auch in dem, was wir voneinander halten. Schlimmstenfalls hat man einen Ersatzgeber.

  • Bin langsam ziemlich sauer auf so manche Tips in diesem Forum....

    Wenn du länger dabei bist, erkennst du wer zu welchem Thema etwas weiß und war du verwerten kannst.


    Mein ähnliches Problem war auch eine falsche Anzeige der Tiefe. Ein "No Go". Ich habe den Geber ausgebaut und zu Gotthardt Hamburg geschickt. Antwort: Kaputt, kauf neu.

    Solltest du eine Lösung finden, dann poste es doch mal.

  • All right.

    Danke erstmal für die Tipps.


    Ich bin mir ziemlich sicher das es ein 200kHz Geber ist.

    Ich werde mir dann nochmal alle Kontaktierungen angucken.

    Evtl. Gucke ich mit dem Oszilloskop mal auf die Geber-Leitung. Da müsste man die 200kHz ja sehen können. Sowas in der Art:

    pasted-from-clipboard.png


    Vielleicht finde ich nochmal den Hersteller des Gebers raus, und bekomme noch einen Tipp über deren Service.


    Ich reporte dann nochmal ...


    Thanks, Sven.

  • ... ich bin mit meiner Einschätzung bei Olly

    Wenn es ein TH43 Geber ist, kann Heiko Bliemeister (Gotthardt in Hamburg) den für dich testen.


    Nur eine Frage habe ich noch:

    Mit Navman habe ich keine eigene Erfahrung. Ist denn der Geber originär für dieses Instrument? Ich kenne die TH43 Geber nämlich nur für Silva bzw. Nexus Instrumente.


    Uwe

    Before we work on Artificial Intelligence, why don‘t we do something about natural stupidity?

    (Unbekannter Autor, stand auf einem Plakat an einer Nebenstraße)


    Nordyacht Uwe Giese

  • Habe einen Vdo Logic mit Airmar D800-P17 200khz Sensor gerade auf dem Tisch angeschlossen. Die Spitzenspannung am Sensor beträgt 161 Vpp.

    Das Instrument zeigt natürlich Blödsinn an zwischen 1 und 50m...

  • Hatte noch ein Advansea S400 Echolot mit Airmar das bringt 10Vpp.....leider kein sauberes Signal, irgendwie findet das Gerät heraus, dass es nicht die Wassertiefe misst...sondern Luft misst.

    Wenn das S400 normal auf dem Wasser arbeitet siehst du den Burst wie auf deinem Bild. Mein FNIRSI 1040 Scope zeigt mir auch die Frequenz an. Habe auch noch einen alten Tektronix 465 Oszillograf aber für den ist die Wiederholung des Signals zu langsam. Dieses S400 lässt sich nicht austricksen, es gibt einen Impuls mit 10Vpp und danach arbeitet es mit geringerer Spannung und gibt den Puls unregelmäßig aus...

    Die hohe Spannung mit dem VDO Logic kommt von der Spule im Echolot, die Auskopplung geschieht über einen Kondensator.

  • Nur eine Frage habe ich noch:

    Mit Navman habe ich keine eigene Erfahrung. Ist denn der Geber originär für dieses Instrument? Ich kenne die TH43 Geber nämlich nur für Silva bzw. Nexus Instrumente.

    Das weiß ich leider nicht genau. Das original verbaute Anzeigegerät war von Silva, daher gehe ich davon aus dass die Geber auch von Siiva sind. Zumindest sehen sie so aus wie die TH 43 im Internet.. Das Silva Anzeigegerät war allerdings defekt aber noch eingebaut. Als Ersatz wurde der Navman 3100 verbaut, der letztes Jahr aber noch gut funktionierte.


    Ich hatte schon die neue Schicht Antifouling in Verdacht. Aber nach Internetrecherche würde ich das nahezu ausschließen.


    Ich werde das Zeug im Winter mal ausbauen und durchmessen. Gotthard in HH würde ich ggf. nochmal kontaktieren.


    Thanks für den Support,

    Sven.

  • Moin Sven,


    zunächst einmal ein herzliches :welcome: !

    Dein Problem ist leider 'ne ziemlich häufig vorkommende Sache: Gerät aus 2 Komponenten funktioniert nicht, wo liegt der Fehler? Da man meist weder das Wissen noch die entsprechenden Geräte hat, läuft das dann häufig nach "try and error" ab: auf gut Glück eine Komponente austauschen.


    Da Du Dich hier offenbar gut auskennst, wäre es Klasse, wenn Du nach hoffentlich(!) erfolgreicher Fehlersuche hier davon berichtest. Hilft dann vielleicht auch anderen.

    Mast- und Schotbruch,


    Jürgen

  • So lange das Boot noch im Wasser ist würde ich den Geber ziehen, von Antifouling befreien und dann testen. Dass du da Antifouling in erheblicher Schichtdicke drauf hast habe ich wohl vorher überlesen.

    Uwe

    Before we work on Artificial Intelligence, why don‘t we do something about natural stupidity?

    (Unbekannter Autor, stand auf einem Plakat an einer Nebenstraße)


    Nordyacht Uwe Giese

  • Ahoi.

    Ich wollte nochmal Feedback geben, wie die Geschichte ausgegangen ist:

    Ich habe mich dafür entschieden, nur den Geber auszutauschen.

    - Erster Hinweis auf den defekten Geber war, das nach mechanischer Erschütterung (mit Schraubenziehergriff gegen den Geber klopfen) das periodische Klicken zu hören war. Das ließ sich ganz gut reproduzieren.

    - Ich habe das Anzeigegerät (Navman) und den Geber mal ausgebaut und zu Hause aufgebaut (Geber in einen Wassereimer gucken lassen). Ich habe ein Oszilloskop mit differentiellen Tastkopf an die beiden Geberleitungen angeschlossen (das Signal für den Piezo ist relativ hoch ~ 400Vpp).

    Das 200kHz Signal war in seinen 1 sekunden Intervallen (das generiert das Klicken) gut zu sehen. Allerdings war das Signal ziemlich unsauber/verzerrt (siehe Bild im Anhang).

    - Ich habe mich dann auf die suche nach einem passenden Geber gemacht: Aimar P319  Da war sogar mein Navman mit aufgelistet.

    - Den neuen Geber habe ich in den gleichen Testaufbau gehängt. Das 200kHz Signal sah dort sauber aus (keine Verzerrungen).

    2xGebersignal.png


    Kurz zur Technologie: Das Anzeigegerät macht mehr als nur Anzeige. Es generiert das 200kHz Signal für den Piezo im Geber, und wertet das reflektierte Signal (über den Piezo Geber gemessen) aus. Der Geber besteht nur aus dem Piezoelement, welches das 200kHz Signal akkustisch in Wasser abstrahlt und die Reflektion wieder einfängt. Es sieht so aus als wenn die Reflektion das Sendesignal überlagert und bedämpft, und somit die Wassertiefe ermittelt wird.

    Ich habe das mal in ein paar Screenshots gepackt:

    EcholotGeber-Tiefen.png

    Die unterschiedliche Wassertiefe habe ich durch Kippen das Gebers simuliert, d.h. er guckt schräg in den Wassereimer und hat somit andere Laufzeiten bei der Signalreflektion.


    Also, im Boot habe ich wieder einen funktionierenden Tiefenmesser.

    Kein Rocketscience! Aber ich habe nicht so viele Infos im Netz dazu gefunden. Daher habe ich das mal so hier eingestellt.


    Danke für Tipps und Beiträge.


    Gruß, Sven.

  • Moin Sven,


    Glückwunsch zur Ermittlung der Fehlerursache und ist echt super, wie viel Mühe Du da 'rein gesteckt hast. Und noch viel besser, das Du uns daran teilhaben läßt. :danke:

    Ganz ehrlich gesagt war mir die Technik eines Digitallotes bislang ein Buch mit 7 Siegeln, was wohl auch daran liegt, daß ich noch immer die alte Flimmerkiste von Seafahrer in Gebrauch habe.

    Mast- und Schotbruch,


    Jürgen

  • Danke ebenfalls von meiner Seite.


    Kann nur beisteuern, dass es Echolot“Anzeigen“ (bei uns eine zusätzliche Blackbox), die die Frequenz in Abhängigkeit von der gemessenen Tiefe variieren, im Flachwasser pulsen sie schneller für bessere Präzision, ich meine bis 250 Hz. Die ganze Mimik sitzt in der Blackbox, die Daten kommen da als nmea0183 raus. Die (ursprüngliche)Anzeige hatte zwei Eingänge, je einen für den Stadardsensor und für nmea0183. Geber ist einer von airmar.

    Gruß

  • Jürgen,

    Die alten Seafearer hatten Vorteile. Man konnte das Echo sehen. Früher war Fahrenholt in Kiel weltweit führend mit Echoloten auch mit den Flächen Echoloten für Seevermessung. Habe 1974 schon mit dem ersten digitalen Lot von Fahrenholt gearbeitet. Hatte die WSV Kiel 1974 automatisiert....Es gab noch kein GPS die Position wurde mit Entfernungsmessgeräten bestimmt. Die Genauigkeit betrug 10cm...Vermessungsschiff hat mehr gewackelt.

    Habe das Interface und die Software (auch Installation) für das WSV entwickelt....Mein Arbeitgeber war Plessey Tellurometer....war mein erstes Projekt als Jung. Ing...Damals arbeitete man als Einzelkämpfer, hatte einen Techniker als Gehilfe....heute arbeiten die mit Teams von 20 Leuten und mehr um ein Ladegerät zu entwickeln ...

    P.S für das Interface habe ich fast 100 TTL Ic's verarbeitet....so 10 Europa Karten in einem 19 Zoll Einschub....heute kleiner ESP32....

    Frank

    Die Installation war mit Sicherheit sehr teuer