Bußgeld bei veralteten Seekarten?

  • Das war ein Herr Hopfensberger, Die Tour wurde mit der unzureichenden Ausrüstung angetreten, da der Katamaran zuvor bei Ecker-Yachting unterschlagen wurde und er verständlicherweise einen weiteren Landfall in einem europäischen Hafen zum Ausrüsten scheute. War einfach schlecht vorbereitet.


    Gruß .

    Na ja, immerhin ist er heil angekommen, und die Sage geht, dass er ja tatsächlich nach Thailand wollte, und er hat dort auch Kojencharter angeboten. Dass er die Klappe nicht halten konnte, letztlich dann festgenommen wurde und nach Österreich ausgeliefert wurde - wohl die angenehmeren Gefängnisse - hat er sich selbst zuzuschreiben. Angeblich hat er seine Erlebnisse als Buch ausgewertet und von dem Erlös sei er nach Absitzen seiner Strafe segeln gegangen. Übrigens war das - sehr trickreiche - Aneignen des Bootes rechtlich gesehen kein Diebstahl. Aber jetzt bin ich weit weg von Papierseekarten.

    MuSui1HWuK


    Wolfgang

  • Das ist der wesentliche Passus. Wurde auch schon (wahrscheinlich mehrmals) geschrieben, dass SpoBos nicht ausrüstungspflichtig sind...

    Das stimmt evt., solange nichts passiert.

    Passiert was und es gibt eine Untersuchung oder die Versicherung will nicht zahlen, dann wird sich recht schnell auf die Sicherheitsrichtlinien der Kreuzerabteilung oder auch auf „Sicherheit auf dem Wasser (BSH“ berufen.

    Dort steht z.B.:


    10.0 NAVIGATIONSAUSRÜSTUNG

    10.3 Seekarten, Leuchtfeuerverzeichnis und Kartenbesteck

    (nicht nur elektronisches).

    a) Für das Fahrtgebiet erforderliche und auf dem neuesten Stand berichtigte nautische Karten und Bücher (See- karten, See- und Hafenhandbücher, Leuchtfeuerverzeich- nisse, nautischer Funkdienst bzw. Yachtfunkdienst, ge- gebenen falls nautische Jahrbücher, Gezeitentafeln, Stromatlas oder Tidenkalender), Logbuch und Kladde.


    Reiseplanung

    Informieren Sie sich über das vorgesehene Fahrtgebiet. Machen Sie sich mit den Schifffahrtsvorschriften und den Hilfen für die Navigation Ihres Fahrtgebietes vertraut. Für die Reiseplanung und -durchführung unerlässliche Hilfs- mittel sind auf den neuesten Stand berichtigte Seekarten und Seebücher sowie Tidenkalender, Erfahrungsberichte und Handbücher.



    Sicherheit auf dem Wasser (BSH)


    Elektronische Seekarten


    Elektronische Seekarten sind für die Sportschifffahrt der-

    zeit nur als zusätzliches Navigationsmittel einsetzbar und

    können in dieser Funktion mit auf Fahrt gehen. Zu beach-

    ten sind die Regelungen der Schiffssicherheitsverordnung

    für kleine und große Sportboote. Aktuelle Papier-Seekarten

    sind stets mit an Bord zu führen.

  • und wie viele sind insgesamt losgefahren und wie viele davon sind überhaupt zurückgekehrt? Da war doch einiges an Schwund.

    Das mag sein, womit wir wieder bei der unzureichenden Ausrüstung sind. Denn ein wesentlicher Vorteil des Lebens auf einer Kugel*) besteht ja darin, dass ein Irgendwo-Ankommen quasi systemimmanent ist, solange genug Müsliriegel und Bierdosen an Bord sind. Final ins OFF oder über die Kante segeln ist gar nicht möglich - ein unschätzbarer Vorteil, welcher ein Scheitern in die Eigenverantwortung der Scheiternden verweist, siehe Eingangssatz.

    Gruß
    Andreas


    *) bevor man mich der Verbreitung von Verschwörungstheorien bezichtigt: ich gebe hier lediglich die herrschende Mehrheitsmeinung wieder und ziehe somit die Kugelform in Betracht - lasse aber auch andere geometrische Formen zu.

  • Das stimmt evt., solange nichts passiert.

    Nein, denn das ist leider unvollständig zitiert. SpoBos müssen lediglich keine amtlichen Seekarten mitführen.


    VG

    Holger

  • Auch im liberalen Dänemark kann eine Kontrolle an Bord kommen. Ich lag in Aeroeskoebing, als an der Reling geklopft wurde. "Dürfen wir an Bord kommen?" fragten die netten Herren der Besatzung eines Heimatschutzbootes. Als sie sahen, dass wir gerade das Abendessen auf der Back hatten, verabschiedeten sie sich auf nach dem Essen.

    Sie kamen nicht wieder, und ich vermute, dass der Grund für den Besuch eher die erhoffte Teilhabe an unseren lustigmachenden Getränken war.

    Gruß, Klaus

    Edited once, last by Kokopelli ().

  • Hatte ich auf Endelave auch gehabt, war allerdings die Polizei. Sie wollten nur wissen, was unser letzter Hafen war. "Ach Dänemark, dann noch einen schönen Tag". Sie wollten keine Papiere, keine Person sehen und auch nicht an Bord.


    Jörg

  • Ich bin auf dem Wasser noch garnienicht kontrolliert worden...


    Hätte mir die Führerscheine glatt sparen können :winking_face:


    Schöne Grüße,


    Roman

    A ship in a harbour is safe, but that is not what ships are built for !

  • Kontrolliert wurde ich 3 Mal in meinem Seglerleben:

    1. auf dem Ruden, da wollte man aber nur wissen wohin die Reise weitergeht und wieviel Personen an Bord sind.

    2. vor der Schleuse Lehnitz, da wollte man den Sportbootführerschein und die Bootspapiere sehen

    3. vor Oslo, da wurde eine Tiefenkontrolle auf zu viel Alkohol durchgeführt


    Alle Kontrollen o.B. :yippee:

    Gruß Torsten


    kis
    keep it simple

  • :confused_face: Aber das machen wir doch immer, bis die Schleuse freigegeben wird.


    Oder habt Ihr das über mehrere Schleusengänge hinweg gemacht? Dann wäre ich auch mißtrauisch geworden :verstecken:


    Schöne Grüße,


    Roman

    A ship in a harbour is safe, but that is not what ships are built for !

  • Ich weiss ja nicht was ihr für GNSS-Empfänger habt, meiner kann Navstar-GPS, GLONASS, BAIDOU und GALILEO. Das alle abgeschaltet werden ist sehr unwahrscheinlich...

    Ein Blitz schafft das, ggf sogar noch dein Smartphone, das Funkgerät und sonstige elektronische Geräte an Bord.

    Das haben die Portugiesen vor 500 Jahren auch geschafft und wie wir alle wissen, ist auch Columbus irgendwo angekommen...

    Die entscheidende Frage ist doch: wo wollte er hin?

    Ja, zur damaligen Zeit hatte man als Steuermann 10 Jahre Seefahrtszeit auf den Buckel und 2 Jahre Navigationsschule. Nicht einen 1 Wochen SKS Kurs. Bei den Portugisen waren die Seekarten sowieso Geheimsache auf denen nur der kapitän zugriff hatte. Und der hatte meist mindesten 20 Jahre Seefahrt auf den Buckel.

  • :confused_face: Aber das machen wir doch immer, bis die Schleuse freigegeben wird.

    Neben! Einfahrt. an Mole eins


    Gruß Klaus

    Ab Windstärke zwölf gibt es keinen Atheisten mehr.( Helmut Gollwitzer)

  • Ich weiss ja nicht was ihr für GNSS-Empfänger habt, meiner kann Navstar-GPS, GLONASS, BAIDOU und GALILEO. Das alle abgeschaltet werden ist sehr unwahrscheinlich...

    Sicher schon mal was von EMP gehört. Es muss nicht gleich die A Bombe sein aber wenn die Sonne mal hustet kann das schon reichen von Unterbrechung bis total Ausfall. Betrifft natürlich auch andere Lebensbereiche Gruß