(Plug In) E-Antrieb für mein Boot ? Nein Danke !

  • Aber, warum sind E-Fuels die aus Strom gewonnen werden nicht umweltfreundlich/CO² neutral, das muss Du mir erstmal erklären?

    Weil sie verbrannt werden. Und es kommt auch bei E-Fuels weiter Gift aus dem Auspuff. Dazu der miese Wirkungsgrad von Verbrennern. Rund 70% des eingesetzten Kraftstoffes pusten wir als Wärme ungenutzt in die Gegend. Bei E-Fuels würde man ein Vielfaches an Strom einsetzen, als es für den Betrieb eines E-Autos nötig ist. Warum sollte man das machen? Damit ein paar alte weiße Männer auch in 30 Jahren noch einen geliebten Diesel/Benziner kaufen können ... nö!

    Was mich im Übrigen wundert: E-Fuels werden ja von vielen als ganz "heißer Scheixx" gehandelt. Komisch, dass da noch keiner der großen Konzerne im großen Stil eingestiegen ist. Müsste ja ein geiles Geschäft sein. Warum sackt sich die Kohle eigentlich keiner ein? Könnte es sein, dass E-Fuels eventuell doch nicht so toll, so günstig, so super sind ...? Frage für einen Freund :blind:

    die im Winter ein Vielfaches an Strom benötigen als eine stinkende Ölheizung.

    Mach Dich mal schlau, wie viel ein Liter Öl an Strom in der Produktion/auf dem Weg in den Tank ... verschlungen hat, bevor er dann verbrannt wird ...

    Mit dem Strom, der in 7 Litern Kraftsoff steckt, fahre ich mit meinem (nicht besonders sparsamen) E-Auto im Winter etwa 50 Kilometer.


    mit dem normalen Strommix läd tut nun wirklich nichts für die Ökobilanz

    Falsch! Selbst mit dem aktuellen Strommix ist ein Tesla weit sauberer, als jedes Verbrenner-Auto.

    Abgesehen davon ist Tesla ein ganz schlecht gewähltes Beispiel. Die Dinger sind ziemlich effizient und lassen sich extrem sparsam fahren. Solche Werte schaffe ich mit meinem Volvo leider nicht ...

    Edited once, last by superlolle: Ein Beitrag von superlolle mit diesem Beitrag zusammengefügt. ().

  • Also mit 7 Litern komme ich 100km weit und das jetzt im Winter....grad gestern getankt.


    Und wenn ein Tesla soooo effizient ist könnte er doch auch mit 60KW fahren.

    Möchte wetten in 98% der Fälle würde man nicht langsamer unterwegs sein...

    Aber man würde jede Menge Ressourcen für Antrieb, Fahrwerk und Bremsanlage sparen.

    Daraus würde weniger Gewicht und daraus wieder mehr Reichweite resultieren.

    Und schon könnte der Akku wieder kleiner werden, noch weniger Gewicht oder weniger oft laden..


    Get the point?

  • Ist er nicht.

    Netto ja.

    Trotzdem haben wir reichlich Überschüsse, vor allem im Sommer,

    Stimmt, im Moment noch, weil man jahrelang verhindert hat, Trassen zu bauen, industrielle Prozesse zu berücksichtigen oder e-Auts in großer Zahl auf die Straße zu bringen.


    Aber sobald wir ernsthaft anfangen, Automobilität und Gebäudeheizung (von industriellen Prozessen ganz zu schweigen) auf erneuerbare Energien umzustellen (z.B. Stahlherstellung mit Wasserstoff), dann brauchen wir richtig viel Strom, deutlich mehr, als wir im Moment absehen können.


    Deswegen gibt es einige, die über den nächsten Tankstopp hinausdenken, die Atomkraftwerke gar nicht soo blöd finden. Ist dann halt die Entscheidung, was man schlimmer findet: Kohlekraftwerke oder Atomkraftwerke.


    Schöne Grüße,


    Roman

    A ship in a harbour is safe, but that is not what ships are built for !

  • Und wenn ein Tesla soooo effizient ist könnte er doch auch mit 60KW fahren.

    Tatsächlich fährt so ein Tesla auch mit viel weniger KW.

    Die von Dir kritisierte Leistung braucht er zwingend zum Bremsen. Deine konventionellen Bremsen haben auch über 1000KW.

    Jetzt könnte man natürlich die positive Beschleunigungsleistung über die Software drosseln, aber wenn die Technik nunmal zwingend verbaut sein muss...

    Gruß, Jörg!

  • Na jetzt wird es aber ein wenig ein Glaubenskrieg.

    Wohnst du lieber neben einer Kohlemiene oder einem atomaren End-Zwischen-Abklinglager?


    Und wenn ein Kohlekraftwerk abfackelt ist mir das lieber als Fukushima, Three Mile Island oder Tschernobyl...

    Nur weil wir gerade kein billiges Gas mehr vom russischen Brumbären mehr bekommen sollten wir nicht wieder auf den stahlenden Mist bauen....

  • Rund 70% des eingesetzten Kraftstoffes

    bei einem gut eingestellten Direkteinspritzer Diesel grademal 55-58%. Zumal ich früher schon geschrieben habe, auf E-Antrieb umzustellen bei einem Boot, ist einfach nur dämlich und extrem unökonomisch. 40 l Diesel Pro Jahr, das Verfahren die meisten innerhalb von einem Monat mit Ihrem Auto. Deshalb ist mir der Preis des E-Fuels auch ziemlich egal, bei 10 € Preis sinds nunmal nur 400 € pro Saison für Sprit, die Erhöhung der Liegeplatzkosten sind deutlich teurer. Und noch mal zum Auto, wir werden noch mindestens 10-15 Jahre auf den Straßen Diesel sehen. Wie auch Autos ohne die Möglichkeit eine Umweltplakette zu bekommen. Es wird nichts über Nacht verboten. Es gibt IMMER lange Übergangsfristen bei so etwas.

  • Eine Meinung, die ich ohne Probleme teilen kann.


    Sofern die erneuerbaren schnell genug ausgebaut werden können, können die Atomkraftwerke weg.


    Aber wenn ich im Moment vor der Wahl stünde, ein Kohlekraftwerk abzuschalten oder ein Atomkraftwerk, würde das Kohlekraftwerk wegkommen.


    Grund ist für mich die Risikoabschätzung: Risiko ist Schaden mal Eintrittswahrscheinlichkeit.


    Beim Klimawandel ist die Eintrittwahrscheinlichkeit sehr hoch, wenn wir so weiter machn wie bisher (nahe 1), der weltweite Schaden immens (Hungersnöte, Kriege um Wasser etc.)


    Beim Atomkraftwerk ist die Eintrittswahrscheinlichkeit vergleichsweise gering, und global betrachtet auch bei einem GAU die Schadenshöhe (gar nicht mal finanziell betrachtet, sondern als Anzahl Menschenleben).


    Das bedeutet nicht, dass die Leute in Fukushima oder Tschernobyl nicht sehr großes Leid (das billige "unendliches" spare ich mit hier, weil ich ja mit Größenordnungen argumentiere) erfahren haben, aber in Summe eben weniger, als im Falle einer Erderwärung über 2°C auf die Menschheit zukommt.


    Bei diesen Betrachtungen habe ich mal politische Perspektiven außen vor gelassen (die jetzige Bundesregierung könnte Atomkraft nicht frdern ohne politischen Selbstmord zu begehen, Bekommt man Brennstäbe aus polotisch zuverlässiger Quelle, ist ein Endlager überhaupt irgendwo politisch durchsetzbar)


    Aber wie schon anfangs erwähnt, ich kann die andere Position auch nachvollziehen. Scylla und Charybdis...


    Schöne Grüße,


    Roman

    A ship in a harbour is safe, but that is not what ships are built for !

  • Bekommt man Brennstäbe aus polotisch zuverlässiger Quelle

    Naja die Bergwerke im Erzgebirge gibt es noch...


    Die Frage ist nur ob wir uns als politisch zuverlässig ansehen...

  • Bitte schaut euch doch mal an wieviel mal mehr Energie für einen Liter E-Fuell aufgewandt werden muss

    Nun ja...

    Mag stimmen.

    Doch im Augenblick wäre es ein Speichermedium, für das es Speicher gibt. Heizöltanks.

    Ein Speichermedium, für das es Transportlogistig gibt. Heizölfahrzeuge.

    Ein Speichermedium, welches dann (halbwegs) klimaneutral verbraucht werden kann, wenn Erneuerbare, wie in den letzten 4 wochen beispielsweise, so ganz und gar überhaupt gar keine niemals nicht chance gehabt hätten, irgendeinen Verbrauch zu leisten. Technik oder Mobilität oder Wärme. Keins von denen.

    Die Gesamtmasse erneuerbarer Energie des des Jahres inkl. Sommers erreicht jedenfalls massiv eher schneller die Schwelle der Gesamtverbrauchsenergie, als die Masse erneuerbarer Energie des Winters den Verbrauch des Winters.

    Ich stehe drauf, nicht bei jeder Änderung die gesamte bestehende Infrastruktur wegwerfen zu müssen zugunsten von etwas, das ebenso endlich in seiner Grundresource ist.

    Vielerorts bestehend Infrastruktur liesse sich eben mit erneuerbaren Energien 1:1 weiter verwenden. Zumindest bis zum Lebenszyklusende.

    Mehr sparen kann man meiner Ansicht nach nicht, weicher kann ein Übergang nicht werden, größer kann man allgemeine Akzeptanz nicht erzielen.

    Die Dinger sind ziemlich effizient und lassen sich extrem sparsam fahren.

    Also...

    Ich habe mit ein paar (wenigen) Tesla beim Saugen geredet.

    Unter 20kWh/100km war keiner von denen.

    Wenn ich denen dann von meinem Langzeitverbrauch erzählte, hielten die mich für einen Spinner.

    Dann der Blick auf meine (Langzeit-) Verbrauchsanzeige...die "6" oder die "7" vor dem Komma... und ...

    Aber sobald wir ernsthaft anfangen, Automobilität und Gebäudeheizung (von industriellen Prozessen ganz zu schweigen) auf erneuerbare Energien umzustellen (z.B. Stahlherstellung mit Wasserstoff), dann brauchen wir richtig viel Strom, deutlich mehr, als wir im Moment absehen können.

    Oder den Strom aus dem Sommer, irgendwie in den Winter gebracht.

    Je früher, je mehr, je multivalenter in bezug auf bestehende Infrastruktur wir verlorenen Strom des Sommers für den Winter speichern können, bestenfalls noch in ein System, welches nicht verbraucht werden muss, dessen Recycling kein Problem darstellt, desto eher werden wir das Ziel erreichen.

    Weiterer Ausbau der Erneuerbaren ist für sich gesehen super. Verlängert allerdings bloß die "Sommerperiode" in Richtung Winteranfang und Winterende.

    Gleichzeitig wird der Verlust des Sommers aber ebenso immer größer !!!

    Warum für die Laufzeit kein Heizöl bauen?

    Nicht für ewig. Einbauverbot kann ja gerne bleiben.

    Aber bis zum Ersetzen.

    DANN, schleichend in der Zukunft, während immer mehr Ölfeuerungsanlagen mit E-Fuels betankt werden, und ja der Gesamtverbrauch mit "hoch -e" sinken wird aufgrund der Ausmusterungen, haben wir ein schnelles Reduzieren des CO2 zu einer Zeit, wenn Sonne und Wind das nicht leisten können werden mit Energie, die ansonsten vergeudet würde mit einer Infrastruktur, die bereits vorhanden ist.

    Stromspitzen zu Zeiten gesenkt, da diese besonders hoch, bis Ausbau, dezentraler Speicher und Leitungen endlich soweit sein werden.

    Am Ende zählt doch CO2, das nicht aus erneuerbaren erzeugt wird.

    Der Weg ist das Ziel.
    Jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt.
    Jeder Alkoholismus mit einem ersten Glas.
    Jede Sucht mit einem ersten Mal.


    Jeden Abend ´nen Bier - Ganze Leben Alkoholiker


    Möge keiner sagen, er hätte es nicht gewußt...


    Cetero credo Putin esse delendum.

  • (von industriellen Prozessen ganz zu schweigen) auf erneuerbare Energien umzustellen (z.B. Stahlherstellung mit Wasserstoff),

    Sicher, unsere Chemieindustrie die bei vielen der Produkte auf Kohlenwasserstoffe angewiesen ist, wird sicher auf Wasserstoff umsteigen. Da kann man nur noch den Kopf schütteln.

  • Also mit 7 Litern komme ich 100km weit und das jetzt im Winter....grad gestern getankt.

    Jo, und in den 7 Litern stecken ZUSÄTZLICH etwa 11 kWh Strom. Mit denen komme ich 50 Kilometer weit OHNE das ich die 7 Liter bzw. 3,5 Liter auf 50 Kilometern zusätzlich verfeuert habe.

  • Schön, wird Dein Strom mit 100% Effizienz produziert? Stromproduktion ist auch nicht ohne Verluste, auch die Übertragung kostet einen Teil der Energie... Es stimmt eben nicht das dies nur für Verbrenner gilt. Übrigens fahre ich momentan mit 5,5 l Diesel mit meinem Golf Variant...

  • @ paulest: Der Wasserstoff wird dann mit CO2 zu Methan weiterverarbeitet, wenn man KW braucht.

    Oder tatsächlich gleich der Wasserstoff als Reduktionsmittel verwendet.


    Willst Du mich falsch verstehen? Oder warum glaubst Du, dass die BASF zwei Offshore Windparks baut. Weil deren Vorstand keine Ahnung von Chemie hat und vergessen hat Dich zu fragen? :winking_face:


    Nix für ungut!


    Roman

    A ship in a harbour is safe, but that is not what ships are built for !

  • Schon mal davon gehört wie ineffizient es ist diese Technik zu nutzen? BASF verlässt nicht ohne Grund mit einem Teil seiner Produktion Deutschland.

  • Also mit 7 Litern komme ich 100km weit und das jetzt im Winter....grad gestern getankt.

    Mit 7 Litern Energieäquivalent (70kWh), ohne Öl-Förderung, Transport etc., komme ich im Sommer 1.000 km weit.

    In der Stadt.

    Mit dem 4 Personen Auto wohlgemerkt, nicht dem Fahrradhybrid.


    Und mein Stromversorger garantiert dann auch noch 100% Ökostrom...

    :frech:


    Mit meinem Touran Diesel lande ich bei 7 Liter bei ziemlich genau 200km Langstrecke.


    Der sparsamste Gasfuß wächst zwischen den Ohren.

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  • Was denn jetzt, für industrielle Prozesse ist der Wasserstoff zu ineffizient, aber zum Autofahren soll es die Lösung aller Probleme sein?

    Schon klar, letzteres hast Du hier nicht propagiert, aber es wird immer wieder von der Verbrennerlobby rausgekramt.


    Schöne Grüße,


    Roman

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  • bei einem gut eingestellten Direkteinspritzer Diesel grademal 55-58%.

    Aber niemals im Schnitt! Das sind Idealwerte, die bei höheren Tempi anliegen. Diesel sind gut, wenn sie bei gut 40% liegen, über Benziner hüllen wir lieber den Deckmantel des Schweigens.

    Ansonsten: Jeder möge gerne Verbrenner fahren, wenn es gefällt? Hatte ich ja auch gut 30 Jahre lang. Von daher kann ich mir ein Urteil durchaus erlauben. Nun sind wir beide auf E umgestiegen und uns fehlt ... nichts! Ganz im Gegenteil.

    Was ich an dieser Diskussion lustig finde: Bei Verbrennern wurde jahrelang am Stammtisch mit Leistungsdaten geprotzt. Nun fährt jeder E-Smart in der Stadt Kreise um Verbrenner und nun ist Leistung ganz böse bei E-Autos. Je größer die Akkus sind, desto mehr Leistung ist einfach da. Ohne Turbo, Kompressor ... einfach so.

  • Nur mal so zur Erinnerung. Es ging eigentlich um Boote, genauer gesagt sogar speziell um Segelboote. Nicht um Passats, Teslas, Blockheizkraftwerke, oder BASF.

    Ein Freund ist, wer Dich für gutes Schwimmen lobt, nachdem Du beim segeln gekentert bist.

  • Gut dann rede ich jetzt mal über E-Autos: Da ich Mieter bin kann ich im Umkreis von 1 km an genau 3 Ladesäulen mit unterirdischen Geschwindigkeiten laden. In meiner Garage gibt es keinen Strom und kein Vermieter dieser Welt wird mir den Strom dorthin legen. An meiner Arbeitsstelle gibt es genau einen Ladeanschluss, und der ist für genau das eine Auto das der Dienstelle gehört das ein E-Auto ist. Wo soll ich denn laden? Hier in Kiel gibt es sehr wenige Lademöglichkeiten. Zumal ich mir gar kein E-Auto leisten kann. Ich habe bisher IMMER Gebrauchtfahrzeuge gefahren, daher weiss ich was ein Gebrauchtwagen kostet. Da ist nunmal der Verbrenner das was wahrscheinlich noch 1-2 Autos das erste Mittel der Wahl ist, denn wie gerade geschrieben, in der Situation in der ich hier bin kann ich mir das nicht anders leisten.

  • Und wer baut das Harz, aus dem Dein Boot gebaut wird ?


    DuPont oder BASF oder... :grinning_face_with_smiling_eyes:


    Aber meinetwegen gerne zurück zum Ausgangsthema: Elektrischer Antrieb auf Segel(?)yachten


    Schöne Grüße,


    Roman

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