Die Niederländer haben sogar an den Strassen Warnschilder für sowas: "Let op, Drempels!" 😁👍
Schaden an einem Segelboot nach Grundberührung
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- Thema macht Pause
- foxausrhens
- Geschlossen
- Unerledigt
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Die Niederländer haben sogar an den Strassen Warnschilder für sowas: "Let op, Drempels!" 😁👍
Und in den zugehörigen Seekarteninformationen finde ich häufig „Länge, Breite, Tiefe Drempel oben, Tiefe Drempel unten, Bezugssystem“. Damit kann ich etwas anfangen.
Zur hier diskutierten Frage, die für uns beim Mitlesen oft sehr interessant war:
Wir sind nach wir vor der Ansicht, daß wir mit den uns verfügbaren Unterlagen hier lediglich einen Überschlag hinbekommen hätten (wie weiter oben fein beschrieben). Und das auch genau so getan hätten.
In Verbindung mit „Kiel hoch“ ist MALA hier sicher raus & kein gutes Exempel. Aber es ging ja ums Prinzip. Und da müssen wir erkennen: Habhafte Informationen hätten uns an diesem Beispiel an Bord erstmal gefehlt.
Auch ein „schnelles Umrechnen“ von den zum Sperrwerk angegegebenen Bezügen „NN“ auf LAT (Seekarten-Bezug) wäre uns unterwegs so nicht schnell von der Hand gegangen. Gibt es hier eine handliche Informationsquelle, die sich nutzen ließe, falls man mal zu spät dran wäre?
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Auch ein „schnelles Umrechnen“ von den zum Sperrwerk angegegebenen Bezügen „NN“ auf LAT (Seekarten-Bezug) wäre uns unterwegs so nicht schnell von der Hand gegangen. Gibt es hier eine handliche Informationsquelle, die sich nutzen ließe, falls man mal zu spät dran wäre?
Es gibt eine Faustregel. Voraussetzung: Du musst Vorstellungen über den maximalen Tidenhub (TH) bei Springtide an Deinem Standort haben*). Dann, überschlägig: Höhenangabe auf Basis NN (negatives Vorzeichen ignorieren) abzgl. 50 % Deines maximalen TH => KT näherungsweise vergleichbar mit KT auf Basis LAT.
Siehe mein Rechenbeispiel in #294 für das Lesumsperrwerk. Zur früheren Kartenbezugsbasis MSpNW passte die Schätzung noch etwas besser.
Gruß
Andreas*) das ist imho nicht unbedingt trivial. Auf 4,6m THmax in Vegesack wäre ich ohne Quelle oder Revierkenntnis nicht gekommen, hätte eher 1m weniger geschätzt.
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Krass, Andreas.
Danke!
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Wo ist das Problem? Wenn Du Problembewusstsein hast, dass Du TIEFgang hast, dann einfach das Sperrwerk anfunken. Hatte der Skipper ja auch getan, nur nicht nach der wesentlichen Info gefragt. Du guckst, ob Du bis dahin kommst, dann fragst Du beim Sperrwerk Wasser über Drempel nach und alles ist klar. Auch ohne Mathematikstudium...
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Peter, das ist doch klar. Und so sind wir doch wahrscheinlich allesamt in unseren Tidenrevieren unterwegs - wenn unklar - kurz schnacken. Das ist kein Problem.
Das „Problem“, nach dem Du mich fragst, ist aus meiner Sicht eher eine „Schwierigkeit“. Nämlich die, der soliden Informationsbeschaffung bei dieser fiktiven Törnvorausplanung in das benannte unbekannte Gebiet. Und da … fand auch ich eben nix im Vorfeld.
Wäre ich da wirklich gewillt hineinzufahren, hätte ich die Besatzung vom Sperrwerk jetzt tatsächlich im Vorfeld angerufen. 🤷♂️
Also alles fein. 🙂
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Ich lese hier mit Interesse mit. Ich glaube, ich wäre da auch draufgeballert, denn damit rechnet keiner. Ich habe 80% meiner langjährigen Erfahrungen im Tiderevier gesammelt. Ich kenne keine Durchfahrt, die flacher ist als das Fahrwasser, eher umgekehrt ist es der Fall, wurde ja schon gesagt.
Ich glaube, ich hätte auch über Funk nicht gefragt, weil ich gar nicht auf die Idee gekommen wäre, das am Drempel die Reise enden könnte. Das kenne ich sonst nur aus der Bretagne, damit die Häfen nicht leer laufen, da sind es aber auch 10 m Tidenhub und nich gut 4
Sagt gerne, dass ich ein unseemännischer (wie gendert man das eigentlich) und unverantwortlicher Schipper bin, damit kann ich leben. Ansonsten kann ich das ja ganz gut ( auch ohne Plotter)…..
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Es gibt eine Faustregel. Voraussetzung: Du musst Vorstellungen über den maximalen Tidenhub (TH) bei Springtide an Deinem Standort haben*). Dann, überschlägig: Höhenangabe auf Basis NN (negatives Vorzeichen ignorieren) abzgl. 50 % Deines maximalen TH => KT näherungsweise vergleichbar mit KT auf Basis LAT.
Siehe mein Rechenbeispiel in #294 für das Lesumsperrwerk. Zur früheren Kartenbezugsbasis MSpNW passte die Schätzung noch etwas besser.
Gruß
Andreas*) das ist imho nicht unbedingt trivial. Auf 4,6m THmax in Vegesack wäre ich ohne Quelle oder Revierkenntnis nicht gekommen, hätte eher 1m weniger geschätzt.
Und wer nicht rechnen mag, kann auch hier: https://tableau.bsh.de/views/W…ions=false&%3Atoolbar=top das Bezugsniveau auf Normalhöhennull einstellen. Vorteil ist auch, dass man hier mit geringer zeitlicher Verzögerung gemessene Daten hat (allerdings meist nicht direkt an dem Ort, an dem man steht) und somit Wind- oder andere Einflüsse schon verarbeitet sind. (Link von der Webseite des Lesumsperrwerks). Gut ist aber die Regel von Quallenschubser zu kennen. Dann hat man auch etwas, wenn Daten einmal nicht verfügbar sind.
Zu weiteren Bezugspunkten gibt es die Wasserstandsvorhersagen hier: https://wasserstand-nordsee.bsh.de/
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Große Freude macht, daß die Angaben vom Sperrwerk auf „NN“ bezogen sind. Und heute NHN seit rund 30 Jahren gilt …
Ach, ich weiß nicht.
„Kiel ganz hoch & denn man langsam to …“ ist bei knappen Wattenhochs unser Herangehen … dann also auch bei diesem unseligen Binnendrempeldings.
😂
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Große Freude macht, daß die Angaben vom Sperrwerk auf „NN“ bezogen sind. Und heute NHN seit rund 30 Jahren gilt …
Ach, ich weiß nicht.
„Kiel ganz hoch & denn man langsam to …“ ist bei knappen Wattenhochs unser Herangehen … dann also auch bei diesem unseligen Binnendrempeldings.
😂
Verstehe ich nicht. In der Karte gibt es eine Solltiefe. Wenn es trotzdem tiefer ist, muss ich damit rechnen, dass das nicht überall so ist.
Rechnet man mit der Tiefe in der Karte, ist doch alles gut.
Nobody's perfect, und wer im Bereich veränderlicher Tiefen segelt, kommt eben auch Mal fest. Das ist blöd, passiert vielen, ist nicht ehrenrührig, sondern, nun ja. Bei uns kommen trotz geringer Wasserstandsänderungen auch immer wieder welche fest. Oft auch altgediente Segler, die eben noch ein bisschen schnippeln wollten...
Man sollte sich aber hüten, die Schuld bei anderen zu suchen. Es ist nicht schuld der WSV. Es ist nicht schuld des Konstrukteurs.
Es gibt etliche Stellen im Heimatrevier und in meinem Lieblingsurlaubsrevier, wo ich mir auch mehr wünschen würde. Mehr Info, mehr Kardinaltonnen, mehr was weiß ich.
Is aber nicht, muss ich mich halt drauf einstellen.
Und immer dran denken: vor 50 Jahren konnten die Leute das ohne Motor und ohne GPS.
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Verstehe ich nicht. […]
Und immer dran denken: vor 50 Jahren konnten die Leute das ohne Motor und ohne GPS.
Moin.
Was aus meinem Betrag verstehst Du denn konkret nicht? Vielleicht habe ich ja ungeschickt formuliert.
Ja, vor 50 Jahren haben wir das mit dem Familienboot der Eltern auch ganz ohne weitere Hilfsmittel gefahren. Das ist doch aber für diese Fragestellung hier gar nicht relevant. Oder verstehe ich Dich falsch?
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Schilder ,,dringend`` anbringen wie hier von einigen gefordert , das muss u.s.w.
An meiner Bushaltestelle , die ich sehr selten benutze , aber gestern mal wieder ,habe ich mich zu hause über die Abfahrzeiten Informiert, via. Google.(Törn Planung)
An der Haltestelle gab es neue Schilder, zeigten DIGI an Bus kommt in 4in . Mehr Info Knopf drücken!
Da ich ja wusste wann der Bus fährt kein bedarf. (war ja informiert)
Zwei Damen Gespräch: Oh, der Bus kommt in drei Minuten, auf den Knopf gedrückt, die Stimme aus dem Lautsprecher der Bus Richtung Xy kommt in drei Minuten.
Ich stand in Unterstand vor den Fahrplänen, kommt eine von den Damen , Oh, darf ich mal , muss nur gucken wann der Bus fährt, ach ja 19:11.
Übrigens, ich war auf den Weg zur Hauptversammlung meines Segel Clubs.
Fazit für mich, wenn Deppen unterwegs sind ,Profis wie Anfänger, können Schilder nix ausrichten.
Gruß Klaus
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Danke dafür! Das Lesen war sehr lustig!
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Okay, jetzt verdummen wir offenbar schon dadurch, daß man ein Schild an einer Schleuse anbringt.
Da wäre ich auch nicht drauf gekommen...
Zumindest werden die vermutlich - wenn die Reparatur auf der Werft gemacht wird - tatsächlich ein Boot haben,
daß besser als neu ist.
Mit dem Chef habe ich zusammen gelernt, der hat einen hohen Anspruch an die gelieferte Qualität.
Holger
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Gegen Schilder sind vor allem die, die meinen Seemannschaft bedeutet unbedingt im Vorfeld alles genaustens zu planen. Bei den wird natürlich nur gesegelt wenn alles im Vorfeld bekannt ist und so eine Kanalfahrt muss zwangsläufig so vorbereitet werden wie eine Durchquerung der Südwest Passage. Sorry, das erinnert mich in meiner Jugend an die Vögel, die meistens damals schon recht alt waren, die vor Regatten immer alles besser wussten, weil sie ja schon seit Jahrzehnten segelten und dann immer ganz hinten durchs Ziel fuhren. Natürlich hat die arme Wurst mit der Bav einen Fehler gemacht, vielleicht hätte ein Schild oder Pegel ihn davor aber bewahrt , was soll daran schlecht sein?
An jeder Brücke die für LKWS gefährlich werden kann hängt eine Durchfahrtshöhe damit die Profis, unzweifelhaft wissen passt das oder nicht das ist doch gut selbst wenn immer noch welche hängen bleiben, es sind aber weniger.
Und der Schleusenwärter hat natürlich rechtlich keine Schuld aber ein kleiner Hinweis an den anfragenden Skipper wäre schon nett gewesen, denn wer nach verschlickung fragt , fragt wegen dem Tiefgang und da hätte der Mann ihm schon sagen können , verschlickung gibt's keine aber an der Einfahrt ist ein Drempel. Egal ob nordeutsch kurz , so ein Hinweis muss eigentlich schon sein.
Ich helfe meinen Mitmenschen gerne selbst wenn sie sich saublöd anstellen was ich in diversen Häfen oft erlebe , nur haben wir nicht alle mal so angefangen? Ich segele seit meiner Jugend und ich behaupte mal auf eher hohem Niveau, trotzdem treffe ich immer wieder Menschen die es besser können und ich freue mich dann immer wenn das hilfsbereite Segelkameraden sind und nicht hochnäsig daher quatschen.
Genau so verhält es sich mit so einem Schild , für viele ist das nicht nötig , einige rettet es vielleicht aber.
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Ich habe es nicht so verstanden, dass hier irgendwer gegen irgendwelche Schilder ist.
Die sind ein nice-to-have. Und wenn sie nicht da sind, sollte es kein Problem sein, sich mit den gegebenen Infos das Zeitfenster zu ermitteln.
Bei uns im Binnenland hängen ja auch Schilder, die den TG beschränken. Z.B. Zeichen C.1. Auch mit der Angabe der Wassertiefe.
Aber auch hier ist es so, daß es meistens tiefer ist, und die angegebene Tiefe nur punktuell erreicht wird. Insofern verstehe ich die Aufregung nicht.
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Ich wittere vieles hier in diesem Thread.
Nur wenig hat seit einiger Zeit noch mit dem eigentlichen Vorfall zu tun.
Es gibt so viele Nasen, an die gefasst werden müsste unter Berücksichtigung nahezu maximaler Beugung des Humero-Ulnar-Gelenkes...
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Naja, es gibt schon einen ernsthaften Hintergrund: Wir alle werden mal durch eine Schleuse fahren müssen, und möglichst so einen Unfall vermeiden.
Ich nehme aus diesem Fall jedenfalls was mit: Ich wäre nicht absolut sicher, so einen Unfall immer vermeiden zu können. Ja, man kann sich das vorher genau ausrechnen (habe ich vor hundert Beiträgen oder so ja mal vorgemacht), aber die nötige Info unterwegs zu bekommen ist nicht einfach, und ob ich das immer machen würde - ich bin mir nicht sicher. Von daher sehe ich das als Erinnerung, in unbekannten Gewässern vorsichtig zu sein, und im Zweifel lieber etwas genauer. Sonst kann es eben teuer werden.
Und ich glaube, das gleiche gilt für die gestanden Seemänner hier, die sich teils über die "schlechte Seemannschaft" des Unglücksraben mokiert haben, genauso. Wir sollten alle ein wenig demütig bleiben
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Demütig...
Passt genau, fiel mir nicht ein.
Danke schön