Schwächelnden ST2000 durch Autohelm 4000 ersetzen?

  • Moin

    wie ja schon mal in einem anderen Beitrag geschrieben, zickt mein ST2000 rum und schwächelt. Jetzt könnte ich über einen Bekannten günstig einen ausgebauten und funktionstüchtigen ST4000 bekommen. Ist das zum ST2000 eine Verbesserung? Lohnt sich das oder ist tatsächlich Sparen und ein ernsthafter Blick in die Augen meines Bankberaters angesagt, um auf einen Evo 100 zu setzen. Ich weiß halt nicht, wie ich die Leistung und das Steuerverhalten des ST4000 einschätzen soll.

  • Moin,


    von der Steuer- und Regelungstechnik wird sich nichts großartig verbessern.

    Ich würde auf den EVO sparen.

    Bei meinem Boot war beim Kauf ein ST3000 Radpilot installiert. Als er Mal selbständig eine Wende oder Halse fuhr, oder einfach den Kurs nicht mehr halten könnte (war gerade unter Deck gewesen), musste einer gehen. Ich war es nicht.

    Danach den EVO 200 eingebaut, und ich brauche selbst kein Ruder mehr zu gehen.


    Jörg

  • kielius

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  • Moin,


    dem kann ich aus eigener Erfahrung (AH ST2000 --> EVO 100) nur beipflichten.


    Wie soll es denn die 4000er Anlage prinzipiell besser machen als die 2000er? Beide beziehen die Referenz für die Steuerung aus einer Fluxgatesonde und die liefert eben nur einen Wert um die Hochachse.


    Die EVO's haben einen 9-Achs Gyro, welcher Lage, Bewegung und Beschleunigung um alle 3 Achsen ermittelt. Das sind Welten und nicht mit einander vergleichbar.


    Überlege dazu folgende Situation: halber Wind, 15 kn, 1m Welle, FdW 6 kn. Jedesmal wenn eine Welle von Luv durchläuft, nimmt die Krängung und damit die Luvgierigkeit zu. Der Fluxgate signalisiert das der Steuerung erst, wenn sich der Kurrs entsprechend geändert hat. Zwar wird dann mehr oder weniger schnell Gegenruder gelegt, aber zu spät. Folge: Schlangenlinien.


    Selbst ein Anfänger an Ruder hat nach kurzer Zeit kapiert, daß er in dieser Situation an der Pinne ziehen muß, bevor das Schiff anluvt. Merkt er an seinem Hintern ... und der EVO durch den 9-Achs Gyro.


    Nennt sich "Antizipieren" statt "Reagieren".

    Investiere das Geld in eine EVO und bleibe bis dahin bei der 2000.

    Mast- und Schotbruch,


    Jürgen

    Edited once, last by cr838 ().

  • Moin,


    bei Deiner Schiffsgröße reicht die Schubstange für die Pinne auch aus.

    Hat überdies den Vorteil, daß dafür - im Gegensatz zum Linearantrieb - der Einbauaufwand gegen Null geht: die Schubstange hat fast die gleichen Abmessungen wie die ST 2000 :sonne: .

    Nur solltest Du Dir einen Ruderlagegeber gönnen, den Du ja unter Deck installieren kannst. Bei mir ging das leider nicht, weil ich das Kockerrohr (durchgehend vom Rumpf bis um achteren Süll) nicht ansägen wollte.

    Mast- und Schotbruch,


    Jürgen

  • Taugt das was?

    Die viele der Class Mini Segler sind der wohl der Meinung. Ich selber habe keine praktischen Erfahrungen, aber meine Recherchen haben ergeben, dass das der Pinnenpilot ist, den man aktuell haben will. Deshalb steht er als nächste Anschaffung auf dem Zettel.

    Von nix kütt nix.

  • Ich habe auch einen ST2000, wenn der sein Leben beendet, würde ich auch gerne was neues anschaffen. Das Teil ist wirklich sehr attraktiv. Preislich liegt er ziemlich genau zwischen ST2000 und dem Evo100 oder zwei ST2000: https://pcnautic.nl/nl/autopilot/pcnautic-autopilot-detail

    Ich finde jetzt nichts auf die Schnelle bis zu welchem Gewicht/Länge vom Boot das System geeignet ist. Könnte der auch mit einem Raymarine Plotter nach Waypoints fahren?

  • Damit der arme Autopilot weiß, wo er zwischen links und rechts ist und nicht an den Anschlag fährt.


    Ausführliche Diskussion.

    Von nix kütt nix.

  • Es kommt auf den Preis an. Bekommst du den ST 4000 für ein taschengeld, tu es. Soll der richtig noch 400,- oder mehr kosten , dann den evo. Ich würde für den ST 4000 max. 250,- ausgeben.

  • Ich denke, man kann einen ST (egal welcher) nicht mit einem EVO vergleichen. Ein ST ist ein brauchbarer Autopilot für Motorfahrt und Segeln bei wenig Wind und Welle. Er ist eigentlich keine Segel- Selbststeueranlage! Das wäre der EVO. Wenn du wirklich etwas unter Segl suchst, bringt dich der ST4000 nicht weiter, egal was er kostet. Er hat einfach nicht die nötige Funktionalität.

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  • Die Auswahl des Autopilot folgt dem allgemeinen Trend, schneller, stärker und ganz, ganz genau. Dafür wird beachtlicher technischen Aufwand getrieben, großartige Elektronik, Gyros, und große Leistung (Kraft)


    Ich wünsche mir einen der langsam ist, so wie ein guter Rudergänger, der laufen lässt. Die Kiellinie muss nicht ständig zum Ziel zeigen, nur der Kurs muss stimmen. Jede Bewegung des Ruders bremst, auch wenn sie durch schnelle Reaktion nur geringe Ausschläge hat.


    Wenn die Korrekturen nicht gedankenschnell ausgeführt werden müssen, reicht auch ein geringe Leistung. Voraussetzung ist ein gut getrimmtes Boot, das keine hohen Ruderdruck hat.


    Wir haben knapp 20 Jahre bei einem Boot 31‘ und 3,2t(+) einen alten Autohelm 1000 (war vorhanden) genutzt. Das Boot erzeugte kaum Ruderdruck, der Stromverbrauch war nicht nachweisbar, und das Simpelteil machte seine Arbeit ganz gut. Bei Welle aus der achterlichen Hälfte war er jedoch überfordert, weil selbst er zu schnell war. Folgendes Experiment macht das deutlich:


    Beim Anrollen der Welle habe ich den Pipi ausgeschaltet und erst nach einigen Sekunden wieder eingeschaltet. In dieser Zeit hatte die Welle das Boot einmal hin und wieder zurück bewegt. Der Haken war nur, dass der Pilot beim Einschalten den aktuellen Kurs übernahm und nicht den ursprünglichen zum Ziel. Mein Wunsch-Autopilot konnte so nur mangelhaft simuliert werden.


    Ich wünsche mir einen Autopilot, der in zeitlich größeren (einstellbar) Abständen den Kurs überprüft und wiederherstellt, wie ein guter Rudergänger das macht. Der würde sich mit einer simplen Regeltechnik (PID) begnügen, benötigte nur eine geringe Leistung, hätte einen geringeren Verschleiß und Stromverbrauch.


    Das ist aber völlig aus der Zeit gefallen, wir wünschen uns schneller, stärker, aufwändiger.



    Gruß Franz

    halber Wind reicht völlig

  • Nein Franz, Du kennst den EVO nicht. Er ist nicht schneller, stärker, schöner, er ist intelligenter. Was machst Du, bei Raum und Welle? Du hältst rechtzeitig etwas gegen, und wenn er die Welle runterläuft und ins Tal kommtganz allmählich andere Seite...und von Neuem. Genau dieses Rechtzeitige kann der EVO und darum ist er auch Strom sparend.

  • Nein Franz, Du kennst den EVO nicht. Er ist nicht schneller, stärker, schöner, er ist intelligenter. Was machst Du, bei Raum und Welle? Du hältst rechtzeitig etwas gegen, und wenn er die Welle runterläuft und ins Tal kommtganz allmählich andere Seite...und von Neuem. Genau dieses Rechtzeitige kann der EVO und darum ist er auch Strom sparend.

    Technisch fast perfekt, aber intelligent?

    Nichts tun (fast nichts), die Kiellienie darf sich bewegen. Wenn das Boot auf Kurs bleib ohne dass das Ruder Ausschläge macht. Jeder Ausschlag bremst.

    Kenne den EVO tatsächlich nicht, und wenn er sauber Kurs hält, auch mit Ruderflattern, wollen wir ihm das nachsehen.

    Misst man das am technischen Aufwand, schneller, stärker, deutlich mehr Stromverbrauch, teurer, scheint mir die Lösung doch nicht sooo intelligent.


    Gruß franz

    halber Wind reicht völlig

  • Ich bin beim Neukauf 2004 zwangsweise von ST2000+ auf den 4000 umgestiegen. Der wesentliche Unterschied liegt m.M. nach in der besseren Bedienbarkeit durch das externe Bedienteil und den vorzugsweise in Schiffsmitte installierten abgesetzten Fluxgatekompass. Letzeres wird sich sicher auf die Eigenschaften positiv auswirken.

    Als Einheitssegler bin ich auch auf den Evo 100 umgestiegen.

    Umbauaufwand sehe ich etwa gleich, denn auch der 4000 braucht einen Kasten mit Rechner (AKU) drin.

    Ist also eine preisliche Entscheidung, was man wählt.