Fischernetze zwischen Kanistern, Fischereinrichtungen in Küstennähe

  • Hallo Alle

    Weiss nicht ob dieser Thread hierhin passt, ansonsten halt bitte verschieben.

    Ich wollte Euch fragen, was ihr so wisst über Gesetze, Verordnungen, Regeln, Gewohnheiten, Rechte, etc. von lokalen Fischern im mediterranen Gewässern (Frankreich, Italien, Kroatien, Griechenland,...).

    Ich rede nicht über die 10-20m grossen Fischenboote, welche küstennah schleppen oder so...

    Ich spreche von den kleinen Plastikkanistern, die irgendwo vor der Hafeneinfahrt herumschwimmen oder wie aktuell, in einer grossen Ankerbucht.

    Es sieht ja immer erst aus, als würde da Müll schwimmen, aber es sind alte Kanister, welche entweder nur eine Leine dran haben die nach unten geht zu einem Korb oder es gibt in der Nähe einen zweiten schwimmenden Kanister, und dazwischen irgendwie ein Netz.

    Und gestern kam ich in eine Bucht, ich sah auch die schwimmenden Dinger und habe gut abseits geankert. Kurz darauf kommt auch schon der kroatische Fischer mit seinem 5m Bötchen daher und behauptet erst einmal, ich hätte sein Netz dort kaputt gemacht. Dann zeigte ich ihm wo mein Anker liegt und wir einigten uns darauf, dass ich den Anker nochmals raufhohle, damit wir sehen, dass das Netz unberührt ist. Ich war sehr kooperativ und will ja kein Stresse mit dem Herren. Er war aber schon bisschen agrressiv, auch findet er, ich hätte hier nicht zu ankern, solch grosse Boote sollen in die Marina. Ich sagte aber, es sei doch nicht verboten, hier zu ankern. Er meinte noch so, ich sei ja zum Vergnügen da und er sei ein professioneller Fischer und müsse damit sein Geld verdienen.

    Meine konkreten Fragen:

    - Auch wenn der ein professioneller Fischer mit Bewilligung ist, dürfen die ihre Netze und Boien 20m von der Küste weg überall hinschmeissen?

    - Wie nahe an der Küste dürfen die überhaupt solche Installationen ins Wasser legen?

    - Gibt es grundsätzliche Regeln (EU) für das professionelle Fischen in Küstennähe?


    Danke für jegliche Erfahrungen, Wissen, Halbwissen oder Vermutungen :grinning_squinting_face:


    Gruss

  • Moin,

    es gibt EU-Verordnungen, die regeln die Grundsätzlichkeiten der Fischerei in der EU.

    Feinheiten regelt dann aber in der Regel jeder Mitgliedstaat für sich (zumindest hier im Norden weiß ich das es auch so gelebt wird). So dass man sich dann jeweils vor Ort über die Vorschriften erkunden müsste.

    Und dann gibt es noch wieder solche Mitgliedstaaten wie Deutschland, wo jedes Bundesland für sich noch ganz feine Sachen per Gesetz und Verordnung regelt.

    In S-H dürfte er zumindest seine Körbe / "Reusen" auch dichter als 20 Meter von der Küste auslegen - Stellnetze allerdings nicht. Allerdings sieht die unsere Küstenfischereiverordnung grundsätzlich eine ander Kennzeichnung als alte Kanister oder schwimmende undefinierbare Dinger vor. Ausnahme Heloländer Felssockel, wo die Hummerkörbe auch "irgendwie anders" gekennzeicnet sein können.

    Nicht-EU-Mitgliedstaaten haben auch ihre Spielregeln was die Fischerei angeht. Manchmal mitunter sogar recht streng, wie in Norwegen zum Beispiel ...

  • Für Fischer ist auch hier in SH rechtsfreier Raum. Schau mal wie oft das "Stundenglas" selbst im Hafen oben ist. Wen stört das? Machen wir das mit dem Ankerball gibt es sofort Diskussionen mit der Rennleitung.

    Viele Grüsse


    Dieter

  • Allerdings sieht die unsere Küstenfischereiverordnung grundsätzlich eine ander Kennzeichnung als alte Kanister oder schwimmende undefinierbare Dinger vor.

    Auf dem Haff ist der Unterschied zwischen Polen und D sehr deutlich zu erkennen. In Polen sind die Netze sehr deutlich gekennzeichnet, auch die Durchgänge sind beidseits gekennzeichnet. In D schwimmt da ein alter Kanister oder ein Styroporblock und Du darfst raten wo das Netz aufhört.

    Gruß, Jörg!

  • was ihr so wisst über Gesetze, Verordnungen, Regeln, Gewohnheiten, Rechte, etc. von lokalen Fischern im mediterranen Gewässern

    .

    Die Frage ist doch eher, was Du vorhast. Willst Du einen ruhigen Urlaub verbringen, oder was aufregendes erleben? Kroatische Fischer waren schon früher sehr rauflustig. Was helfen dir Gebräuche aus irgendeinem französischen Etang, wenn Du "hunderttausende Kilometer entfernt" in einem Seitenarm des Mittelmeers unterwegs bist?


    Was ich auf jeden Fall weiß, dass Gewohnheiten und Regeln nicht umso einheitlicher werden, umso einheitlicher uns ein Gebiet aus der Ferne betrachtet erscheint. Bevor Du vor Ort über Rechte referierst, würde ich erstmal mit was Einfacherem üben. Vielleicht über die Rechte der bipolaren Transmänner beim Schlesierverein oder wie auch immer. Rechte sind wahnsinnig wichtig, denn wenn man eins auf die Nase kriegt und man hat Recht gehabt, ist der Schmerz viel schöner. Damit will ich sagen, dass Du dort alleine bist. Der Fischer auch. Seltsamerweise hat der Fischer nichts gefragt. Woher ich das weiß? (?)


    Einem früheren Nachbarn, den ich aus Deutschland kannte, haben sie aus diversen Gründen am ausgestreckten Arm verhungern lassen. Irgendwie hatte er nie Wasser - außer dem Wasser, das durch sein Dach tropfte und er hatte keine Erklärung dafür, obwohl er sich immer mit allem so gut auskannte und alle an seinem schier unerschöpflichen Wissensreichtum teilhaben ließ. Sie haben ihm gegen Ende seiner unheilvollen Odyssee die frisch verlegten Fliesen aus dem feuchten Mörtel geholt und fein säuberlich aneinandergelehnt, um ihm gegenüber Missfallen auszudrücken. Es war nichts aufgebrochen, nichts beschädigt, alles bestens verschlossen. Sie haben sich sogar höflicherweise vorher bei mir erkundigt, ob ich mich von seinem (unsäglichen) Gebaren distanziere. Das ist kein Einzelfall. Wenn Du also nicht die Glorreichen Sieben mit an Bord hast, lass es lieber.

    Arrangiere Dich, entschuldige Dich bei dem netten Mann, biete zur Auflockerung des Gesprächs einen Sliwovitz an. Kroatische Fisher können Dich nie leiden. Suche trotzdem den Konsens, aber nicht den offenen Konfllkt. Geh also in die Marina, wie das der nette Kamerad empfohlen hat oder ankere da, wo Du keinem auf dem S.. gehst. Es gibt gerade gute Threads zum Ankern auf Sand und feinem Kies. Es gibt auch einen lesenswerten Betrag über Riffanker. Das alles funktioniert seit Jahrhunderten. In der gut geführten Marina dagegen kennt man die Regeln aus Straßburg und Du lässt Dich das ja auch was kosten. Wenn Du diese Welt verlässt, lässt Du sie hinter Dir.

    Glaub mir eins, vieles wird südlich des 44sten Breitengrads und außerhalb der für Touristen bereitgehaltenen Gehege nicht so geregelt, wie wir es in der Schule gelernt haben. :welcome:

  • Hi fbaud,

    stimmt schon, was Moderboot schreibt... die Fischereiverordnung von Kroatien wäre hier nur in der Theorie nützlich. Ich würde es so zusammenfassen: als Tourist würde ich freundlich, aber auch robust auftreten. Wie du es gemacht hast, war super. Mir ist es schon passiert, dass während des Ankerns um mich herum Reusen ausgelegt wurden, da muss man mit leben. Für den kleinen Fischer sieht es halt so aus, als ob du auf seinem Acker ankerst :smiling_face: Da passiert aber nix, man muss nur beim Ankerauf achtgeben.

    Wo genau war das denn eigentlich?

    Ciao,

    Mo

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