ich habe mir gerade eine 100h LiFePo4 (drop in) gegönnt. Die soll im Sommer an Bord und im Winter zu Hause Dienste tun. Noch bin ich durch die verschiedensten Beiträge besonders hier im Forum etwas verwirrt.
Der Hersteller des Akkus hat aber eine wirklich vorbildliche Dokumentation dazu gelegt.....in Auswärts und Deutsch. Dort geht man explizit auf den Lademodus ein und vergleicht mit Bleiakkus.
Natürlich findet man keinen link zu dieser Doku im Netz und Fotos will ich wegen Urheberrecht von dem Teil nicht teilen.
Aber meine Worte:
LI kennt zwei Lademodis: konstanter Strom und konstante Spannung
Blei kennt 3 Lademodis: konstanter Strom, konstante Spannung, Erhaltungsmodus (oder Bulk, Absorption, Erhaltung)
Bis zur Erhaltung ist das also quasi identisch
Das Ladegerät erhöht in Phase 1 die Spannung und hält den Strom konstant.....könnte man sagen.
Leider sind die Spannungswerte leicht anders.
Absorption ist bei Blei gerne 14,3V
Meine LiFePO4 möchte idealerweise 14,4-14,6V (+-0,2V) also ginge 14,3V, ist aber nicht ganz ideal.
Die Spannungswerte kann ich bei einem Ladegerät im Gerät per Poti einstellen und auch die Umschaltschwellen. Mehr weiß ich dazu noch nicht.
Meine Gelbatterien sollen 14,8V max. vertragen können. Laufen seit Juni 2020, aber ich glaube, ich habe da an der falschen Stelle gespart. Hohe Ströme mögen sie nicht und sie sind für Bleitechnik auffällig leicht. Daher jetzt dieser Schritt mit Li. Maximale Ausnutzung in 10 Jahren durch Doppelnutzung. (Bei jeder Speichertechnik tickt ja die chemische Uhr....und das ist bei Saisonnutzung ein Minuspunkt der Li)
Ich habe 200W Solar mit einen MPPT Regler der blauen Nobelmarke und habe beste Erfahrungen damit. Ich laufe bisher an der Ostsee damit autark. Für diese Saison kommt daher der LiFePO4 nur da ran und wird nur so geladen. Die Kühlbox wird nur von der Li (oder bei Landstrom direkt) gefüttert. Das restliche Bordnetz kann ich zwischen Gel und Li dann umschalten. Die Geltechnik bleit bei Landstrom und Motorladung unverändert. (Kopplung zum Starterkreis über abschaltbarem VSR. Das ist der Testaufbau der Saison.
zurück zu der Ladetechnik. In der Dokumentation wird geschrieben, dass ein Bleiladegerät für die beiden ersten Phasen kein Problem darstellt. Das dumme ist wohl Phase 3. Abhängig vom abfallenden Strom bei der Absorption schaltet das Ladegerät dann auf Erhaltung (was bei Blei und meinem Ladegerät 13,8V beträgt. Darüber hinaus fährt mein Ladegerät die stabile Spannungsphase (14,3V) maximal 2 Stunden. Also entweder der Strom ist unter Schwellwert gesunken, oder 2 Stunden sind rum, was immer eher eintrifft.
So würde man also eine recht leere LiFePO4 damit gar nicht voll bekommen, denn die benötigt 14,4V über einen längeren Zeitraum.
Den nächsten Winter werde ich dann die komplette Ladetechnik zu Hause haben und mal studieren....
zurück zum Ladestrom und Überlastung der Lichtmaschine bei den drop in Dingern.
Was kann das BMS denn sehen? 14,4V Spannung wird angelegt. Jetzt zieht das BMS was geht. Woran merkt es, was geht? Am Spannungseinbruch der Ladespannung. Sagen wir, es lutscht 30A und dann wackelt die Spannung auf 14,3V Dann wird das BMS doch bei 30A einregeln. Mehr kann das BMS doch gar nicht sehen. Wenn die Lichtmaschine also schon immer ab 40A schwächelt und nur ein wenig in der Spannung sinkt, werden sich Lichtmaschine und LiFePO4 verstehen und vertragen. Ist die Lima ein Kraftmeyer und hält 14,4V auch bei Überstrom konstant, wird es schwierig werden.
Dazu steht in der Doku ja aber auch ein maximaler Ladestrom von 100A. Das wird das BMS begrenzen. Daraus kann man schlussfolgern, dass, wenn die Lichtmaschine 100A sicher liefern kann, wird es kein Problem geben, denn mehr nimmt sich der Akku nicht.
Der maximale Strom definiert sich aus der Kapazität. Da steht also 100Ah; max 100A Ladestrom, 200Ah, max 200A Ladestrom.
Eine große Batterieban mag sich also mit der Lichtmaschine nicht so vertragen.
Daraus schlussfolgere ich, dass alle hier Recht haben.....für genau ihr Anwendungsbeispiel.
Ich verstehe die speziellen LiFePO4 Ladegeräte als Konstantspannungsnetzteile, bei denen bei erreichen des maximalen Stromwertes die Ausgangsspannung leicht schwächelt.
LiFePO4 und Solar: Idealer Ladestrom bei meinem Teil gemäß Hersteller 20A. Das kann mit Solar nicht konstant gehalten werden und bei Solar kann der Strom mal grundsätzlich nicht konstant gehalten werden. Der Akku ist aber für Solar geeignet. Wenn dem so ist, ist ein konstanter Strom für den Akku nicht so wichtig, Hauptsache die Ladespannung ist konstant.
Soweit meine Gedanken dazu. Ich hoffe, es hilft dem TO bei seiner Lösungsfindung und uns allen, das zu lesende besser einzuordnen.
VG