Posts by Seelebaumelnlassen

    Das mit der Familie ist die andere Sache. Ich war überrascht wie sehr zwei Kinder meine Einstellung zu Freizeit und Hobbies geändert haben. Ich kenne nur wenige Familien die komplett aus Vollblutseglern bestehen und das war in meiner eigenen Kindheit auch nicht anders gewesen. Ich versuche bestmöglich übers Optisegeln und schöne events im Verein die Familie in die von mir gewünschte Richtung zu ziehen, bleibe aber realistisch: Handball, Pferdehof, Ballett, innerstädtische Freundschaften und Verpflichtungen in der erweiterten Familienbande - da sind dann die Hobbies meiner Frau noch gar nicht enthalten und trotzdem sind die Wochen schon sehr voll. Zudem: Das optimale Boot für den Segler und jenes für die Familie - das können zwei Paar Schuhe sein. Die Kunst der Kompromisse und aber die Kunst des richtigen Zeitpunkts für die Dinge - das ist gar nicht so einfach. In dem Sinne solidarische Grüße!

    Wg. der Haftpflicht. Bei kleineren Booten, bis 20m2 bzw. bis 25m2 würde ich mir überlegen, die Privathaftpflicht zu wechseln. Es gibt eine, die auf Fahrer kleinerer Boote abgestimmt ist, Segelboote bis 20m2 inkludiert, auch kleine Motorboote und einen Trailer, sofern der nicht gerade am Auto hängt. Ich selbst zahle mit Bonus für dieses und jenes etwa 80 € pro Jahr dafür. Andere PHVs, die das nicht inkludieren, sind auch nicht günstiger oder umfassender in den übrigen Bereichen. "Die PHV" spricht sich zwar so geschmeidig, aber wir wissen ja, dass es mehrere Anbieter gibt. Etwas, was ausdrücklich eingeschlossen ist, sollte keine Probleme machen. Falls Du Drohnen fliegen solltest: Bis 5 kg sind ebenfalls inkludiert. Ein seltsames Paket.


    Nach 14 Tagen gilt es als "Sondernutzung", wenn man einen Anhänger ohne Auto dran auf öffentlichen "Verkehrsflächen" abstellt. Also da, wo der Verkehr auch betrieben wird. Hier bei uns in der Nähe, was Dir auf der anderen Seite Deutschlands nur theoretisch nützt, gibt es Gemeinden, die chronisch klamm sind und Wohnwagenfahrern anbieten, eine Genehmigung einer solchen Sondernutzung gegen 90 Euro pro Jahr auszustellen. Die Wohnwagen reichen gerade um die Kindergartenanteile zu bezahlen. So ist allen gedient.


    Noch etwas praktisches: Gebremste Anhänger mit angezogener Handbremse gehen gerne fest. Kann man alles vor Ort richten, aber mühsam und teils nur mit dickem Werkzeug. Der Ort an dem er steht, sollte also so sein, dass er ohne angezogene Handbremse auskommt oder noch besser: eine Boot/Anhängerkombination, die ungebremst auskommt. Anhängerbremsen sind immer ein beliebtes Spektakel beim TÜV. Was nicht dran ist, geht nicht kaputt - wie beim Boot auch.

    Prima, verstehe. Hier in Berlin ist es seltsam. Ich passiere radfahrend regelmässig Örtlichkeiten an denen das Abstellen von Trailern über Monate hinweg niemanden zu stören scheint. Andererseits durchkämmt das Ordnungsamt bei uns vor der Haustüre gefühlt in täglich zwei Schichten.

    Ein Segelverein wie der unsrige ohne jegliche landseitigen Flächen, nur mit Stegen und schwimmendem Bootshaus, ist eine Rarität. Wir profitieren von schöner Natur, aber ein jeder muss sich halt winters umschauen. Um die 60 Boote (gut die Hälfte) bleiben mittlerweile das ganze Jahr im Wasser. Im Sommer kann man für kleines Geld Sliprampen umliegender Vereine und Bootshäuser mal für eine Woche nutzen und das Unterwasserschiff machen, es gibt aber auch Eigner die selbst darauf mal für eine paar Jahre verzichten. Noch vor 10 Jahren gab es Probleme mit Eisgang, vor allem bei Nordwind auch Treibeis, heuer kaum noch. Manche Eigner rechnen auch den Restwert ihrer Boote degressiv gegenüber dem gesparten Winterlager (das könnt ihr jetzt gerne zerpflücken und hübsch kommentieren :whistle2: ). Ich finde, dass es besser ist, wenn das Boot auch mal ruht (und man sich nicht wegen der Winterstürme sorgen muss). Andererseits segeln tatsächlich auch so einige im Januar, Februar.

    Nochmals: Danke! Tolle community! Ich hoffe, dass ich das hie und da zurückgeben kann.


    Als Besitzer eines Anhängers von immerhin 1,3 t zulässigem Gesamtgewicht zahle ich im Jahr um die 50 € für Steuer und Versicherung. Sooo furchtbar viel ist das auch wieder nicht....

    Das ist sehr wenig, hätte ich nicht gedacht. Und anscheinend kann man auch ohen Autobesitz Trailer-Halter werden (schwarze Kennzeichen-Schrift). Genau das war mir zunächst nicht so ganz klar gewesen. Vor langer Zeit gab es mal diese Zugfahrzeug-bezogenen Hänger-Kennzeichen - aber da ist schon sehr lange her, ich weiß. Danke!

    Allerding erfordert es "starke Nerven" :), wenn Du auf einer Bundesstrasse einen Konvoy von 50 Autos hinter Dir hast.

    Denke ich auch. Wahrscheinlich sind alte Traktoren als Zugfahrzeuge da noch nervenschonender für den nachfolgenden Verkehr (nachsichtigeres Verhalten, gewissermassen eine historische Komponente wie bei Pferdefurhwerken) ggü einem modernen Pkw, der vor sich hinschleicht.

    Danke euch, Jörg, Torsten und Dirk, für eure raschen und hilfreichen Antworten! In etwa so hatte ich es auch verstanden, aber die Bestätigung ist mir sehr wert. Danke!


    Demnach haben die vielen Trailer an der Berliner Heerstraße wohl alle schwarze Kennzeichen? Nie darauf geachtet, aber bewegen tut sich da kaum etwas. Egal. Für andere Zwecke als zum Bootstransport würde ich einen solchen Trailer nie benutzen, dafür gibt es bessere Alternativen (wenn man eh schon ein Auto ausleihen muss, warum nicht auch gleich passend einen Lieferwagen oder eine Pritsche - das ist ja der Vorteil am sharen).

    Inwiefern darf man einen auf 25km/h beschränkten Trailer (der natürlich immer auf nichtöffentlichen Gelände parkt) für kurze Überführungsfahrten auf öffentlichem Straßenland bewegen? So als Verkehrshindernis mit eben jenen 25km/h (und natürlich besser Sonntag frühmorgens auf wenig befahrenen Strassen)? Wie diese Traktoren-Wohnwagen-Gespanne, die man zuweilen sieht? Wäre dann ja wirklich etwas für den Nahbereich 5 bis 15km und nicht ins benachbarte Bundesland.

    Liebe Foristen,


    gestattet mir eine Frage aus Sicht eines autofreien Haushalts.

    Bei der Suche nach einem Kleinkreuzer kommen uns gelegentlich Angebote mit Trailer unter, die durchaus ihren Charme haben. Denn unser geliebter Segelverein hat leider kein Winterlager und zweimal jährlich das Boot kranen oder slippen und dann beliebig unterstellen könnte ich mir gut vorstellen (die Wasser-seitigen Winterlager sind nämlich recht rar und auch nicht preiswert). Wir würden dafür einen Mietwagen leihen oder auch etwas im Kreis von Freunden oder Familie finden.

    Ich habe zum Thema Trailer und grünes Kennzeichen schon so einiges (auch Widersprüchliches) hier in Foren gefunden, noch nie aber die Konstellation autofrei und Trailer kaufen/halten. Der Eintrag https://de.wikipedia.org/wiki/Bootstrailer ist mir freilich bekannt.

    Kann ich mir das so vorstellen: Möglichst einen Trailer mit Papieren und auch Tüv Plakette erwerben, dann zur Zulassungsstelle und anmelden und ggf über zusätzliche Haftpflicht nachdenken (nachmelden bei der Familien-Haftpflicht oder doch auf die Haftpflicht der wechselnden Zugfahrzeuge vertrauen und ansonsten sichere Abstellplätze möglichst nicht im öffentlichen Raum wählen)?

    Danke im Voraus für eure Expertise (und Meinungen)!

    Gebräuchlicher scheint mir die Einteilung Daysailer - Fahrtenyacht. Auf Daysailern wird natürlich auch mal übernachtet, auch mal ein Wochenende verbracht. Aber man bleibt eher im Revier, küstennahe, oder macht zumindest keine sehr langen Schläge. Die Diskussionen ranken sich bei Daysailern eher um abgetrenntes Klo Ja/Nein und weniger um den Umfang von Rettungsmitteln und Autarkie / Selbsthilfe fernab der Zivilisation. Es gibt wie immer fliessende Übergänge. Sei es, dass die Fahrtenyacht nur für Kaffeetörns genutzt wird (und entsprechend dürftig ausgestattet und gewartet ist) oder, dass ein Kleinkreuzer nach gründlicher Vorbereitung über ein Weltmeer gesegelt wird. Charmant an den "Kleinen" ist die teils beworbene (vorhandene?) Unsinkbarkeit - da kann keine Fahrtenyacht mithalten. Schon gar nicht die Reinkes.

    Zum Thema Fahrradfahren und Helm kann ich nur anmerken: Ja, klar - man kann eben so oder so Fahrrad fahren. Die es so machen und verunglücken kenne ich halt zur Genüge. Nicht schön. Erstaunlich ist demgegenüber wie wenig Verletzte nach Inlinern ich bisher erlebte - und die tragen eigentlich grundsätzlich komplette Ausrüstung mit Protektoren. Fun fact ist übrigens, dass der Helm mich auf dem Rad mal ganz unvorhergesehen vor einem herabstürzenden Ast schützte. Es donnerte mir dermaßen den Helm hernieder, dass ich unter meiner einen Augenbraue ein leicht blutendes Hämatom hatte - allein vom Einrucken der Helmschale. Weg 3km und vielleicht eine Minute nach dem Losfahren. Der Schreck sass.

    Soll jede/jeder selbst für sich entscheiden. Ich finde die Beiträge des TO sehr vernünftig und ausgewogen und nehme diese ernst. Beruflich habe ich regelmäßig mit Folgen des Nicht-Helmtragens zu tun, wobei ganz unterschiedliche Lebensbereiche, Berufe, Hobbies, Sportarten ursächlich gewesen waren. Oft sehe ich Radfahrer-"Kollegen" ohne Helm in Mordstempo an mir vorbeibrausen und denke "na, ja", will aber nicht belehren oder was. Ganz allgemein sind mir freiheitliche Werte sehr wichtig.

    An den TO: Aus Videos meine ich zu erinnern, dass Küstenwachen in ihren Zodiacs in ?Holland und/oder ?England so spezielle Helme tragen. Vielleicht lohnt es auch in diese Richtung einmal zu recherchieren.

    Was ich übrigens weder in der westlichen und östlichen Ostsee, noch rund Balearen erlebt habe, dafür aber auf einem Kurs Athen-Kykladen das waren zwei knappe Begegnungen mit einmal einem großen hölzernen Bettgestell, Doppelbett massiv, und ein anderes Mal mit einer treibenden toten Kuh. Immer so schwebend, schlecht sichtbar. Das wahrschauen haben für daraufhin sehr gründlich betrieben.


    Warnungen vor ausgefallenen Leuchtfeuern gab es auch einige, zum Teil waren die Meldungen seit 4 Wochen unverändert (also ohne Reparatur).


    Und trotzdem: ich mag das Land und die Leute dort sehr!

    Ich war ein einziges Mal sehr früh im Jahr auf den Kykladen, Ostern und es war Ende März, Anfang April gewesen. Viel war da nicht los gewesen. Naxos Stadt schön, aber noch vieles geschlossen. Nicht wenige Läden und Restaurants dort werden von Festland-Griechen betrieben und auch Arbeitskräfte kommen von dort. Das lohnt so früh im Jahr nicht. Wir haben damals Naxos zu Fuss umrundet, sind gewandert. Abseits der Hauptstadt war es komplette Glückssache mit Einkauf und Essen gehen.