Ich kann natürlich nur über meine Erfahrung mit meinem Boot (FS 28, 4t leer, 32m² am Wind) reden.
Bei angekündigten dauerhaften 30kts Wind habe ich die kleine Fock (9m²) oben.
(Bild: Quasi noch in der Hafenausfahrt bei 30kts; 9m² Fock reicht völlig)
Moin,
m.E. sieht man hier, dass es doch keine generelle Empfehlung geben dürfte, vielleicht einen Trend. Aber es hängt einfach sehr vom jeweiligen Boot (Größe, Gewicht, Segeltyp, Riggausstattung, usw.) und auch vom Segelkönnen/-handling (oder vielleicht besser Stil (?)) ab.
Bei dem gezeigten Beispiel würde ich vermuten, das Boot bekommt kaum Geschwindigkeit, hängt an jeder Welle und macht sehr viel Lage und Abdrift. Man hat aber ein und noch dazu einfach zu kontrollierendes Segel (zumindest wenn man die Holepunkte vom Cockpit verstellen kann).
Mit runtergerefftem Groß offener gefahren und Sturmfock würde das Boot evtl. leichter und aufrechter laufen und mehr Höhe fahren. Dafür hat man aber zwei Segel zu handhaben und muss noch auf die Sturmfock wechseln.
Im Kleinbootbereich gibts noch eine andere Beobachtung: die Großsegel haben zwar ein 1-2 Reffs, die Segel sind aber nur selten darauf geschnitten, auch im Reff ein passendes Profil zu stellen und noch trimmbar zu sein. Wenn man ein gutes Groß hat ist es aber eigentlich immer die bessere Wahl, das Groß gerefft zu nutzen, da man damit kontrolliert in alle Richtungen segeln kann und die Fock letztlich ganz wegzunehmen. "Yachties" tendieren eher dazu, das Groß runterzunehmen, wie auch bei den Trainings dann immer auffällt.
Eine gute Sache erscheint mir auch, das schnelle Runternehmen und Sichern (nicht schön wegpacken) des Groß zu üben.